Rofo 2005; 177 - VO_4053
DOI: 10.1055/s-2005-867804

Vaskuläre Low-Flow-Malformationen der Extremitäten und des Körperstamms – sonographische Erfahrungen an 60 Patienten

S Baus 1, TD Kirchhoff 1, A Chavan 1, A Schröder 1, M Pichlmaier 1, E Mössinger 1, M Galanski 1
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Diagnostische Radiologie, Hannover

Ziele: Evaluation der sonographischen Beurteilungskriterien bei low-flow Malformationen der Extremitäten und des Körperstamms. Methode: Von 08/98 bis 10/04 wurden an der medizinischen Hochschule Hannover 60 Patienten mit vaskulären low-flow Malformationen der Extremitäten sowie des Körperstamms im Rahmen einer interdisziplinären Arbeitsgruppe gesehen und evaluiert. Die sonographische Evaluation der Läsionen wurde bei geplanter Intervention sowie eine MRT-, Phlebographie, Angiographiebefunden un in Ausnahmefällen auch CT durchgeführt. Vorgestellt wird das sonomorphologische Spektrum der Läsionen unter besonderer Berücksichtigung der Diagnosestellung, Wertigkeit in Relation zu anderen bilddiagnostischen Verfahren sowie die Konsequenzen bezüglich therapeutischer Optionen. Ergebnis: Die von uns gesehenen Malformationen zeigen ein weites morphologisches Spektrum von lokal umschriebenen, gut abgrenzbaren Läsonen bis hin zu diffusen Formen. Charakteristisch waren die im B-Mode nachweisbaren Texturstörungen von Cutis, Subcutis und Muskulatur, Nachweis von Phlebolithen in untypischer Lokalisation, zystische Areale und ggfs. Defekte der knöchernen Oberflächenreflexe; desweiteren ist die primär fehlende Nachweisbarkeit von Flusssignalen in der FKDS sowie deren Provozierbarkeit bei vorsichtiger Kompression des Gewebes als charakteristisches Zeichen zu werten. In der Beurteilung der Befundausdehnung erweist sich die Sonographie insbesondere bei diffusen Formen mit kleinsten Gefäßverläufen der MRT unterlegen. Die therapeutischen Optionen insbesondere bezüglich einer Sklerosierungstherapie lassen sich oftmals erst nach Durchführung einer direkten Phlebographie abschließend beurteilen. Schlussfolgerung: Bei entsprechender Kenntnis der sonographischen Zeichen vaskulärer low-flow Läsionen ist die Verdachtsdiagnose Gefäßmalformation zu stellen. Die weitergehenden Aussagen bzgl. Läsionsausdehnung und therapeutischer Optionen erfordern oftmals eine weitergehende Evaluation mittels MRT und direkter Phlebographie.

Korrespondierender Autor: Baus S

Medizinische Hochschule Hannover, Diagnostische Radiologie, Carl-Neuberg-Straße 1, 30625, Hannover

E-Mail: baus.stefan@mh-hannover.de