Rofo 2005; 177 - VO_3158
DOI: 10.1055/s-2005-867740

Endoprothetische Versorgung von BAAs: Ergebnisse bei 124 Patienten

W Gross-Fengels 1, D Bössow 1, E Debus 1, KU Wagenhofer 1, P Siemens 1, K Mückner 1
  • 1Allgemeines Krankenhaus Harburg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg

Ziele: Es soll über die Effektivität der endovaskulären Behandlung von Patienten mit BAA-Aneurysmen berichtet werden. Methode: In der Zeit vom 1.10.1996 bis zum 1.10.2004 wurden am AKH 899 Patienten mit einem BAA invasiv behandelt. Bei 775 Patienten (86,2%) wurde eine konventionell/chirurgische Aneurysma-Ausschaltung vorgenommen. Bei 124 Patienten (13,8%) erfolgte eine endovaskuläre Versorgung. Neben verschiedenen Bifurkationsprothesen wurden Rohrprothesen und aortounoiliacale Prothesen implantiert. Alle Eingriffe wurden im hiesigen Gefäßzentrum kooperativ unter obligater Beteiligung der interventionellen Radiologie und Gefäßchirurgie durchgeführt. Bis auf wenige Ausnahmen wurden die Eingriffe unter Intubationsnarkose durchgeführt. Ergebnis: Eine technische Durchführbarkeit der Stent-Prothesenimplantationen gelang in 123 von 124 Fällen (99,2%), wobei Patienten, die sich aufgrund ihrer CT- oder Angiomorphologie primär nicht für eine endovaskuläre Versorgung zu eignen schienen, von vornherein ausgeschlossen wurden. Bei 16 Patienten (6,3%) wurde der Eingriff unter Notfallbedingungen durchgeführt. Überwiegend lag bei diesen Patienten eine gedeckte Perforation vor. Bei 108 Patienten wurde der Eingriff elektiv vorgenommen. Die 30-Tages-Letalität betrug bei Elektivpatienten 1 von 108 (O,9%), bei Notfallpatienten lag dieser Anteil bei 1 von 16 (6,3%). Bei 27 von 124 Patienten (21,8%) wurden z.T. mehrfache interventionelle Folgebehandlungen notwendig. Endo-Leaks (überwiegend Typ II) wurden bei 28 von 124 Patienten (22,6%) beobachtet. Operative Folgehandlungen waren bei 16 von 124 Patienten (12,9%) im weiteren Verlauf erforderlich. Schlussfolgerung: Die endovaskuläre Ausschaltung von infrarenalen BAA kann mit einer niedrigen Letalität durchgeführt werden. Endo-Leaks traten bei nahezu jedem 4. Patienten auf, wobei in der Regel eine interventionelle Behandlung möglich war.

Korrespondierender Autor: Gross-Fengels W

Allgemeines Krankenhaus Harburg, RadiolDiagnostische und Interventionelle Radiologie, Eißendorfer Pferdeweg 52, 21075, Hamburg

E-Mail: walter.groß-fengels@ak-harburg.lbk-hh.de