Rofo 2005; 177 - VO_3090
DOI: 10.1055/s-2005-867673

Verbesserte Lumendarstellung vaskulärer Stents in der MRT mittels optimierter 3D-MRA und hochaufgelöster VIBE-Sequenzen

M Vogt 1, CU Herborn 1, S Massing 1, P Hunold 1, J Barkhausen 1, HH Quick 1
  • 1Uniklinikum Essen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Essen

Ziele: Die verbesserte Darstellung von Stentlumen mittels einer optimierten 3D MRA sowie hochauflösender VIBE Sequenzen bei Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit. Methode: Das Protokoll bestand aus zwei optimierten Sequenzen: 1) koronare FLASH (TR/TE 3.5/1.24 ms); 2) fettgesättigte axiale VIBE (TR/TE 4.3/1.3 ms). Für beide Sequenzen wurde in in-vitro Experimenten im Stent das intraluminale SNR bei unterschiedlichen Flipwinkeln von 10–150° ermittelt. Anschließend wurde bei 12 Patienten mit pAVK eine KM verstärkte MR-Angiographie vor und nach Platzierung eines Nitinolstents (Luminex; Bard; 8×50–120mm) in die A. fem. superficialis durchgeführt. Als Goldstandard diente die DSA. Die Visualisierung des Stentlumens anhand der koronaren MRA MIPs wurde im Vergleich zur DSA anhand einer 4-Punkte Skala bewertet (0=starker Signalverlust; 3=exzellente Bildqualität). Zusätzlich erfolgte eine qualitative Auswertung mit extra- und intraluminalen SNR Messungen. Ergebnis: Für beide Sequenzen wurde in-vitro ein optimierter Flipwinkel von 70° ermittelt. Das SNR innerhalb des Stents stieg hier im Durchschnitt von 180 (20°, “konventionelle MR-Angiographie“) auf 270 (70°). Bei Patienten zeigten die rekonstruierten koronaren MIPs im Vergleich zur DSA nur einen leichten Signalabfall innerhalb des Stents bei einer durchschnittlichen Bewertung von „2“. Die Darstellung des umliegenden Gewebes blieb exzellent. SNR Messungen innerhalb des Stents (proximal/Mitte/distal/: 53/51/57) wiesen einen signifikanten Unterschied zu Messungen außerhalb auf (vor/hinter: 102/107). Zur Differenzierung zwischen Lumen und Stent war die Signalintensität jedoch ausreichend gut. Schlussfolgerung: Die Kombination aus einer Flipwinkeloptimierten koronaren 3D FLASH MR-Angiographie und einer axialen 3D VIBE ermöglicht ein Untersuchungsprotokoll zur artefaktarmen Untersuchung des Stentlumens. Eine schnelle nichtinvasive Beurteilung beschichteter Stents sowie potentieller Restenosen bei Patienten mit pAVK erscheint möglich.

Korrespondierender Autor: Vogt M

Uniklinikum Essen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hufelandstrasse 55, 45122, Essen

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