Rofo 2005; 177 - VO_3089
DOI: 10.1055/s-2005-867672

Einfluss des Flipwinkels und der Stent-Orientierung auf die subjektiv bewertete Sichtbarkeit des Stentlumens in der KM-gestützten MR-Angiographie bei 1.0 Tesla

D Blondin 1, B Fritz 1, Y Rado 1, U Mödder 1, M Cohnen 1
  • 1Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische Radiologie, Düsseldorf

Ziele: Bedingt durch Suszeptibilitätsartefakte ist die Einsehbarkeit des Stentlumens in der MR-Angiographie (MRA) zum Teil deutlich reduziert. Ziel war es, den Einfluss wechselnder Flipwinkel und Orientierung der Stents zum Hauptmagnetfeld auf die subjektive Einsehbarkeit des Stentlumens bei modernen selbstexpandierenden Stents zu beurteilen. Methode: 12 verschiedene selbstexpandierende Stents (2 Stahl- und 10 Nitinolstents) wurden in Plastikschläuchen verschiedenen Durchmessers (8, 10 und 12mm) freigesetzt. Diese waren mit verdünnter Kontrastmittelflüssigkeit (Magnevist,Schering) aufgefüllt (1:25 mit NaCl-Lsg.) und in einem Wasserbad eingefasst. Die Stents wurden parallel und quer zum Hauptmagnetfeld ausgerichtet. Flipwinkel (FW) von 10, 30, 70, 100 und 130° wurden bei der durchgeführten dreidimensionalen T1-gewichteten Gradienten-Echo-Sequenz verwendet. Die Stentlumen Einsehbarkeit wurde subjektiv durch drei unabhängige Radiologen in einer fünf-Punkte-Skala bewertet, wobei 1=sehr gut, 3=moderat, 5=schlecht bedeutete. Ergebnis: 9 Stents (alle aus Nitinol) zeigten eine moderate Sichtbarkeit des Stentlumens bei einem FW von 40°. Ein weiterer Stent erreichte eine moderate Qualität bei 70°. Bei beiden Stahlstents konnte keine ausreichende Sichtbarkeit festgestellt werden. Generell stieg die Einsehbarkeit des Stentlumens mit den FW an und erreichte bei 100 und 130° eine gute Qualität (p<0,05). Subjektiv bessere Sichtbarkeit wurde von allen Untersuchern bei quer zum Magnetfeld orientierten Stens angegeben (p<0,05). Sechs Stents –3 mit einem Durchmesser von 12mm und 3 mit einem von 10mm – erreichten Punktwerte von hoher Qualität in der Beurteilung. Schlussfolgerung: In dieser In-vitro-Untersuchung wiesen 9 von 12 Stents bei 40°FW ein moderat und bei 100–130° ein gut einsehbares Stentlumen bei der durchgeführten MRA mit 1,0 Tesla auf. Sechs Stents erreichten ein sehr gutes Ergebnis, wobei generell eine Stentorientierung quer zum Magnetfeld und hohe Flipwinkel die Sichtbarkeit eindeutig steigern konnten.

Korrespondierender Autor: Blondin D

Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische Radiologie, Moorenstr. 5, 40225, Düsseldorf

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