Rofo 2005; 177 - VO_3086
DOI: 10.1055/s-2005-867669

Anwendung paralleler Akquisitionstechniken in der kontrastmittelgestützten Becken-Bein-Angiographie mittels MRA

P Stumpp 1, JP Schneider 1, S Prothmann 1, T Kahn 1
  • 1Universitätsklinikum Leipzig, Diagnostische Radiologie, Leipzig

Ziele: Die Darstellung der Becken-Bein-Gefäße mittels kontrastmittelgestützter (KM-)-MR-Angiographie hat in den vergangenen 5 Jahren Eingang in die klinische Routine gefunden. Ziel der Studie war es, die Anwendung von parallelen Akquisitionstechniken in der MRA zu testen unter besonderer Berücksichtigung der KM-Applikation. Methode: Nach Sequenzoptimierung im Rahmen von Phantomstudien und Testung verschiedener KM-Applikationsstrategien an Probanden wurden an 36 Patienten KM-MRAs zur Darstellung der Becken-Bein-Gefäße in Tischverschiebetechnik durchgeführt. Die Untersuchungen erfolgten an einem 1.5T-Siemens-Symphony®-Scanner unter Verwendung dezidierter Beinangiographiespulen mit zusätzlichen Phased Array Body Coils. Ausgewertet wurden Bildqualität, Kontrastierung, venöse Überlagerung und die Erkennbarkeit chirurgisch relevanter Pathologien. Ergebnis: Verwendet wurden PAT-Faktoren von 3 (Becken) bzw. 2 (Ober-/Unterschenkel), die Gesamtmessdauer betrug dann 45s. Höhere PAT-Faktoren resultierten in stärkerem Bildrauschen und vermehrten Artefakten. Es konnte ein vereinfachtes Protokoll mit reduzierter KM-Menge entwickelt werden (20ml 0,5-molares KM gefolgt von 20ml NaCl, Flow je 1,5ml/s). Alle Untersuchungen konnten technisch erfolgreich durchgeführt werden mit sehr guter bis guter Bildqualität. Kontrastierungsprobleme ergaben sich bei großen aortalen Aneurysmen. Einschränkungen durch venöse Überlagerungen am Unterschenkel sind auch bei verkürzter Messzeit vor allem bei entzündlichen Prozessen an Fuß/Unterschenkel zu verzeichnen. Chirurgisch relevante Stenosen und Verschlüsse konnten nur bei 2 Patienten mit starker venöser Überlagerung nicht ausreichend sicher erkannt werden. Schlussfolgerung: Parallele Akquisitionstechniken sind zur Anwendung in der Becken-Bein-MR-Angiographie geeignet und erzielen eine gute Bildqualität bei kürzerer Messzeit, geringerer KM-Menge und vereinfachter KM-Applikation. Chirurgisch relevante Pathologien sind mit ausreichender Sicherheit zu erkennen.

Korrespondierender Autor: Stumpp P

Universitätsklinikum Leipzig, Diagnostische Radiologie, Liebigstr. 20, 04103, Leipzig

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