Rofo 2005; 177 - VO_3067
DOI: 10.1055/s-2005-867650

Perkutane Implantation eines i.a. Portsystems für die lokoregionale, intraarterielle Chemotherapie

JO Balzer 1, N Fleiter 1, M Mack 1, T Hamm 1, E Böcher 1, TJ Vogl 1
  • 1Klinikum der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt/Main

Ziele: Evaluierung der primären, technischen Erfolgsrate sowie der Offenheitsrate bei inguinal implantierten i.a. Portsystemen für die i.a. Chemotherapie. Methode: Von 09/2001 bis 09/2003 wurden insgesamt bei 61 Patienten mit Lebermetastasen (Colorektales Ca: n=31; Mamma Ca: n=11; Pankreas Ca: n=7) ein i.a. Portsystem für die i.a. Chemotherapie implantiert. Der interventionelle Zugang erfolgte bei allen Patienten über die A. fem. com. mit Platzierung des Reservoirs über dem Troch. minor. Die Portkammer wurde mit einem 5F Diagnostikkatether verbunden, dessen Spitze in der A. hepatica platziert wurde. Ergebnis: Bei 45/61 (73,8%) Patienten war die Implantation erfolgreich. In 16 Fällen konnte keine adäquate Katheterpositionierung erzielt werden aufgrund einer anatomischer Variationen des Tr. coeliacus (43,8%), einer accessorischen Leberarterie mit Variation der Leberversorgung (31,2%) oder Katheterdislokation während der Intervention (25%). Die periinterventionelle Komplikationsrate betrug 8,9%. Die postinterventionelle Komplikationsrate betrug 22,2% mit Katheterdislokation und –abknickung (17,8%) bzw. Thrombosierung des Katheters (4,4%). 7/10 Komplikationen konnten erfolgreich interventionell behandelt werden. Die primäre Offenheitsrate betrug 77,8% und die sekundäre Offenheitsrate lag bei 93,3%. Die mittlere Verwendungsdauer des Portsystems betrug 211±72,4 Tage. Schlussfolgerung: Die perkutane Platzierung eines i.a. Portsystems über einen transfemoralen Zugang ist technisch möglich. Diese Technik ist eine Alternative zur chirurgischen Anlage eines i.a. Portsystems und ermöglicht neue therapeutische Ansätze bei der lokoregionalen Therapie von Lebermetastasen.

Korrespondierender Autor: Balzer JO

Klinikum der J. W. G. Universität, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60596, Frankfurt/Main

E-Mail: j.o.balzer@em.uni-frankfurt.de