Rofo 2005; 177 - VO_3050
DOI: 10.1055/s-2005-867633

Volumetrische Größenbestimmung des Tumors und der Ablationsnekrose nach Thermoablation von Lebertumoren: Erlaubt die Volumetrie eine Vorhersage zur lokalen Tumorkontrolle?

H Kühl 1, B Elo 1, T Boes 1, G Antoch 1, P Veit 1, J Stattaus 1, J Barkhausen 1, M Forsting 1
  • 1Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Essen

Ziele: Bei der Thermoablation von primären oder sekundären Lebertumoren müssen Sicherheitssäume mitabladiert werden, um Lokalrezidive nach Ablation zu vermeiden. Untersucht wurde, inwieweit das Verhältnis von Nekrose- und Tumorvolumen eine prädiktive Aussage zur lokalen Tumorkontrolle gestattet. Methode: 11 Patienten mit 17 colorectalen Lebermetastasen und 16 Patienten mit 18 HCC-Herden wurden untersucht. Die präinterventionellen Tumorvolumina wurden in Kontrastmittel verstärkten CT-Bildern gemessen. Alle Herde wurden CT-gesteuert RF abladiert und unmittelbar nach Beendigung der RF – Ablation auf vollständige Nekrose des Tumorherdes mit Sicherheitssaum kontrolliert. Das Volumen der Ablationsnekrose wurde im ersten kontrastverstärkten CT nach Intervention (24h nach Ablation) ermittelt. Alle Patienten wurden postinterventionell bis 12 Monate nachverfolgt. Der Quotient von Nekrose- und Tumorvolumen wurde für alle Herde berechnet und die Korrelation dieses volumetrischen Quotienten zum klinischen Verlauf statistisch mit Mann-Whitney-Test bestimmt. Ergebnis: Das mittlere Tumorvolumen der Leberfiliae lag bei 17,5ml (±14,6ml), das der HCC-Herde bei 12,6ml (±17ml). Die mittleren Ablationsvolumen wurden mit 41ml (±18ml) für die Metstasen und 27ml (±21ml) für die HCC-Herde ermittelt. Damit ergaben sich Nekrose-Tumor-Quotienten von 4.3±4.3 für die Lebermetastasen und 3.8±2.8 für die HCC-Läsionen. Der klinische Verlauf zeigte lokale Tumorrezidive bei 13 der 17 (76,5%) Filiae und bei 7 von 18 HCC-Herde (39%). Es konnte keine Korrelation zwischen der Größe des Nekrose-Tumor-Quotienten und der lokalen Tumorfreiheit ermittelt werden. Schlussfolgerung: Obwohl relativ kleine Tumorherde abladiert und deutlich größere Nekroseareale gemessen wurden, zeigten sich hohe Lokalrezidivraten auch bei großen volumetrischen Quotienten. Der volumetrische Nekrose-Tumor-Quotient gestattet damit keine Vorhersage zur lokalen Tumorkontrolle.

Korrespondierender Autor: Kühl H

Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hufelandstr. 55, 45122, Essen

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