Rofo 2005; 177 - VO_3008
DOI: 10.1055/s-2005-867591

MR-tomographische Darstellung der myokardialen Perfusion und Vitalität mit dem Blutpoolkontrastmittel P792 an einem Modell des nicht reperfundierten Myokardinfarktes

NK Kaufels 1, M Dewey 1, M Laule 1, S Wagner 1, J Schnorr 1, B Hamm 1, M Taupitz 1
  • 1Charité, Campus Mitte, Institut für Radiologie, Berlin

Ziele: Experimentelle Prüfung des Gd-haltigen Blutpoolkontrastmittel P792 für die Darstellung der myokardialen Perfusion und Vitalität im Vergleich zu einem niedermolekularen Gd-haltigen Kontrastmittel (Gd-DOTA). Methode: Zwei und drei Tage nach der Induktion eines nicht reperfundierten Myokardinfarktes im „closed-chest“ Tiermodel am Minipig (n=5) wurde die Myokardperfusion mittels trueFISP-Sequenz und die Vitalität (late enhancement) mittels IR-Flash-Sequenz an einem 1.5 Tesla MRT untersucht. Die Untersuchungen erfolgten jeweils mit P792 (0,013 mmol/kg KG, Guerbet, Frankreich) oder mit Gd-DOTA (0,1 mmol/kg KG, Guerbet, Frankreich). Es erfolgte ein Vergleich mit der Histologie (TTC-Färbung). Ergebnis: Bei allen fünf Tieren konnten Perfusionsdefizite, Areale eines late enhancement und entsprechende Myokardinfarkte nachgewiesen werden. Es ergab sich eine hohe Korrelation zwischen P 792 und Gd-DOTA bezüglich der Fläche des Myokardinfarktes (1,77+/-1,16cm2 vs. 1,80 +/- 1,19cm2, r=0,959, P<0,01). Beim Einsatz von P792 bestand das Perfusionsdefizit auch in der Equlibriumphase bei allen Tieren über 10min. Die reduzierte Perfusion konnte mit Gd-DOTA bis 90 s nach Injektion erkannt werden. In der Vitalitätsdiagnostik bestand bezüglich der Flächen des late enhancement ebenfalls eine hohe Korrelation zwischen den beiden Substanzen (P 792 5,52 +/- 3,31cm2 vs. Gd-DOTA 5,40 +/- 3,16cm2, r=0,994, P<0.002). Schlussfolgerung: Das Blutpoolkontrastmittel P792 eignet sich zur Darstellung eines myokardialen Perfusionsdefizites, was sich sowohl in der first-pass, als auch in der Equilibriumphase zeigt. Des weiteren ist die Vitalität des Myokards nach einem Infarkt im late-enhancement zu bestimmen.

Korrespondierender Autor: Kaufels NK

Charité, Campus Mitte, Institut für Radiologie, Schumannstr. 20/21, 10117, Berlin

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