Rofo 2005; 177 - VO_3005
DOI: 10.1055/s-2005-867588

MRT-gesteuerte perkutane intramyokardiale Injektion von Gd-DTPA-Lösungen in den Randbereich von Infarkten

A Krombach 1, S Braun 1, J Pfeffer 1, S Kinzel 1, RW Günther 1, A Buecker 1
  • 1Klinik für Radiologische Diagnostik, Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Radiologische Diagnostik, Aachen

Ziele: Entwicklung eines Protokolls zur MRT-gesteuerten intramyokardialen Injektion von Gd-DTPA-Lösungen in den Randbereich eines Myokardinfarkts. Methode: Ein 7F Katheter mit 3mm Nadel wurde bei 7 gesunden Schweinen unter MRT-Steuerung (true-FISP Echtzeitsequenz, TR/TE 2,5/1,2 ms, 45°) perkutan in den linken Ventrikel vorgeführt und in das Myokard eingestochen. Je 2ml 0,05 oder 0,1 mmol/ml Gd-DTPA wurden injiziert und die T1 Zeit 0, 15 und 30min später mittels der Look-Locker Technik gemessen. Bei weiteren 6 Schweinen mit Myokardinfarkt wurde der Infarkt durch iv-Gabe von SHU555A (Schering) dargestellt und die vorher ermittelte geeignete Gd-Konzentration in den Randbereich des Infarkts injiziert. Ergebnis: Katheterposition und Kontrastmittelverteilung konnten mittels der Echtzeitsequenz dargestellt werden. Die T1-Zeit am Injektionsort war für die höhere Konzentration kürzer (0,05 mmol/ml Gd-DTPA: 456±13 ms; 0,1 mmol/ml Gd-DTPA: 228±10 ms; p<0,001). Die T1-Werte an den Injektionsstellen stiegen über den Beobachtungszeitraum an (p<0,05) und erreichten nach 30 Minuten 720±19 ms für 0,05 mmol/ml Gd-DTPA and 445±16 ms für 0,1ml/mmol Gd-DTPA, waren aber geringer als in von den Injektionsstellen entfernt gelegenem Myokard (879±21 ms; p<0,05). Bei den 6 Tieren mit Myokardinfarkt konnte der Infarkt nach Kontrastmittelinjektion dargestellt (T1 778±63 ms vor, und 641±67 ms 2 Stunden nach Injektion) und der Katheter in den Randbereich des Infarkts gesteuert werden. Schlussfolgerung: Die intramyokardiale Injektion von Gd-DTPA Lösungen kann mittels der Echtzeit MRT durchgeführt werden. Die erzielte Senkung der T1 Zeit am Injektionsort ermöglicht die Darstellung der Verteilung der Lösung für die Dauer der Intervention, so das wiederholte Injektionen in die selben Regionen vermieden werden können. Bei Tieren mit Myokardinfarkt kann in den Randbereich des Infarktes injiziert werden. Die Technik kann zur lokalen Gabe von gentherapeutisch oder molekularbiologisch wirksamen Substanzen eingesetzt werden.

Korrespondierender Autor: Krombach A

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