Ziele: Vor jedem medizinischen Eingriff wie auch vor rein diagnostischen Verfahren wie CT oder MRT werden heutzutage die Patienten ausführlich aufgeklärt. Die dazu verwendeten Aufklärungsbögen sind juristisch überprüft. Trotzdem stellt sich die Frage, wie viel der Patient wirklich verstanden hat. Um dies zu überprüfen führten wir eine Befragung von Patienten nach CT- oder MRT-Untersuchungen durch. Methode: Insgesamt wurden je 50 Patienten am Tag nach einer CT- oder MRT-Untersuchung befragt. Die Patienten wurden gebeten einen Multiple-choice-Fragebogen auszufüllen, in dem je 10 untersuchungsrelevante Punkte abgefragt wurden. Alle Patienten hatten vor der Untersuchung einen Aufklärungsbogen erhalten und waren anschließend mündlich von einem erfahrenen Radiologen aufgeklärt worden. Zusätzlich wurden die Patienten gebeten auf einer Skala von 1 bis 6 sich zu 6 Qualitäten des Aufklärungsgesprächs zu äußern. Ergebnis: Nur ein Patient lehnte die Befragung ab. Ca. 85% der Patienten waren mit dem Aufklärungsgespräch zufrieden oder sehr zufrieden. 32 der 50 Patienten hatten sich zu einem früheren Zeitpunkt schon einmal einer CT-Untersuchung unterzogen, 27 einer MRT-Untersuchung. Trotzdem wussten nur 15 Patienten, dass CT“s mit Röntgenstrahlen arbeiten. Beim MRT war 80% der Befragten bekannt, dass bei der Bildentstehung Magnetfelder eine entscheidende Rolle spielen. 22%, bzw. 30% der Patienten glaubten, dass ein Radiologe kein Arzt sondern ein Medizintechniker ist. 44% der CT-Patienten meinten, dass ohne Kontrastmittel überhaupt kein Bild zustande käme. Im MRT glaubten dies nur 6%. Schlussfolgerung: Es zeigte sich, dass ein Großteil der durch den Aufklärungsbogen und im Aufklärungsgespräch vermittelten Informationen entweder vom Patienten gar nicht verstanden oder sehr schnell wieder vergessen werden. Unter diesem Aspekt sollten die Aufklärungsprozeduren noch einmal überdacht und modifiziert werden.
Korrespondierender Autor: Schilling M
Charité, Campus Benjamin Franklin, Klinik und Hochschulambulanz für Radiologie und Nuklearmedizin, Hindenburgdamm 30, 12200, Berlin
E-Mail: andreas.schilling@charite.de
Schlüsselwörter
Patientenaufklärung - CT - MRT
