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DOI: 10.1055/s-2005-867549
„ALL-IN-ONE-MRT der Leber“: Abklärung von Veränderungen des Leberparenchyms, des Gefäßsystems und der Gallenwege in einer MRT-Untersuchung
Ziele: Evaluierung eines MRT-Protokolls zur umfassenden Abklärung der Leber (Parenchymdiagnostik, Detektion und Charakterisierung von Tumoren, MR-Angiographie und MRCP) durch den gezielten Einsatz von 2 MR-Kontrastmitteln (SPIO und Gd-DTPA) in einer Untersuchung. Methode: 40 Patienten (w=16, m=24) mit Lebertumoren (n=26) oder Lebererkrankungen (n=14) wurden mittels eines 1.5T MRT untersucht. Nach Durchführung von nativen MR-Sequenzen (HASTE, T2-w TSE, T1-w FLASH 2D, MRCP) wurden nach der Bolusapplikation des SPIO-Kontrastmittels Resovist eine dynamische T1-w Bildgebung als spätstatische Sequenzen durchgeführt. Im Anschluss erfolgte nach der Bolusapplikation von Gd-DTPA die MR-Angiographie (arteriell und venös). Abschließend wurden T1-w Sequenzen in Doppelkontrasttechnik (SPIO+Gd-DTPA) durchgeführt. Die Analyse der Quellbilder und der 3D-Datensätzen erfolgte an einer Computer-Workstation durch 3 unabhängige Radiologen mit Beurteilung der Leberläsionen (Detektion und Charakterisierung), des Leberparenchyms sowie des Gefäß- und Gallengangsystems. Ergebnis: Das MRT-Protokoll tolerierten alle untersuchten Patienten sehr gut. Eine Korrelation mit intraoperativen Befunden erfolgte bei 18 Patienten. Die beste Sequenz zur Detektion der Lebertumoren war die T2-w TSE Sequenz nach SPIO-Gabe (95%). Eine verbesserte Charakterisierung von Leberläsionen war durch die dynamische T1-w Bildgebung nach der SPIO-Applikation und die T1-w Sequenzen nach Doppelkontrast möglich. Angiographisch wurden 4 Anlagevarianten (Abgang der rechten Arteria hepatica aus der Arteria mesenterica superior) und 3 Pfortaderthrombosen mit Umgehungskreisläufen evaluiert. Gestaute Gallengänge wurden bei 5 Patienten erkannt. Schlussfolgerung: Das evaluierte MRT-Protokoll ist hervorragend geeignet, eine umfassende Abklärung der Leber hinsichtlich Morphologie, Gefäßverlauf, Gallengangsanatomie sowie Detektion und Charakterisierung von Lebertumoren in einer Untersuchung zu gewährleisten.
Korrespondierender Autor: Schwarz VR
Klinikum der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt/Main, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60590, Frankfurt/Main
E-Mail: w.schwarz@em.uni-frankfurt.de
Key words
Lebertumoren - Parenchymdiagnostik - MR-Angiographie - MRCP - Doppelkontrast