Rofo 2005; 177 - VO_2114
DOI: 10.1055/s-2005-867532

Die Wertigkeit von MSCT und DSA bei der Diagnostik komplexer Hilusverletzungen nach laparoskopischer Cholezystektomie

G Krupski-Berdien 1, N Buck 1, A Koops 1, C Hillert 1, T Wulff 1, X Rogiers 1, G Adam 1
  • 1Radiologisches Zentrum, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik u. Poliklinik f. Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg

Ziele: Laparoskopische Cholezystektomien (lapCHE) sind der Gold-Standard in der Behandlung der symptomatischen Cholezystolithiasis. Zu den seltenen aber schwerwiegenden Komplikationen zählen kombinierte arteriobiliäre Verletzungen im Leberhilus. Derartige Komplikationen bedürfen einer zügigen chirurgischen Reintervention. In einer retrospektiven Analyse wurde die Wertigkeit von MSCT und DSA-Befunden im Kontext mit der Dopplersonographie für das therapeutische Vorgehen und die Prognose untersucht. Methode: Zwischen 1997 und 2004 wurden 17 Patienten mit perioperativer (n=14) oder später (>2 Monate post-OP, n=3) hilärer vaskulärer Komplikation nach lapCHE verlegt. Bei den späten Komplikationen handelte es sich um eine Cholestase (n=2) und eine chronische Gallefistel. In der Gruppe der akut verlegten Patienten fanden sich 5 Galleleckagen und 9 partielle Lebernekrosen, wovon 4 superinfiziert waren. Alle erhielten eine 4-Zeilen MSCT nach i.v. KM-Gabe und eine selektive Oberbauchangiographie in DSA-Technik. Ergebnis: In allen 3 Patienten mit späten Komplikationen fand sich angiographisch eine Unterbrechung der rechten Leberarterie mit Kollateralisation über die hiläre Platte. Bei allen 3 Patienten war eine chirurgische Intervention erforderlich: 2 Choledochojejunostomien, 1 LTx). In der Bildgebung zeigte sich kein sicheres Korrelat für die Galleleckagen. Bei den Patienten mit perioperativen Komplikationen konnten die Lebernekrosen mit der CT in Form von 6 Abszessen nachgewiesen werden. Angiographisch zeigten sich 7 Verletzungen (4 vollständige Unterbrechungen) der rechten Leberarterie. Nur eine der 7 Verletzungen der A. hepaatica war in der CT erkennbar. Die Notwendigkeit einer chirurgischen Re-Intervention war in der Gruppe mit kombinierter biliärer und arterieller Verletzung 3–4fach erhöht. Schlussfolgerung: Das rechtzeitige Erkennen von kombinierten arteriellen und biliären hilären Verletzungen nach lapCHE ist von großer klinischer Bedeutung und bedarf sowohl der CT als auch der selektiven Oberbauch-DSA.

Korrespondierender Autor: Krupski-Berdien G

Radiologisches Zentrum, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik u. Poliklinik f. Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Martinistr. 52, 20246, Hamburg

E-Mail: krupski@uke.uni-hamburg.de