Rofo 2005; 177 - VO_2049
DOI: 10.1055/s-2005-867467

Automatisierter 3D Ultraschall der Mamma

D Kotsianos 1, K Hiltawsky 1, S Wirth 1, T Fischer 1, L Friedl 1, M Reiser 1
  • 1LMU München, Institut für Klinische Radiologie, München

Ziele: Ziel der Studie ist die standardisierte Darstellung der gesamten Brust und Analyse von Herdläsionen mit 3D Ultraschall Methode: In unserem Institut wurden 30 Patientinnen mit Verdacht auf isolierte solide Raumforderungen untersucht. Die Ultraschallsonde (10–14mHz) des Sonographiegerätes Typ Logiq 9 wurde mit einer mechanischen Kompressionsapparatur verbunden. Mit diesem Prototyp (Firma GE) kann automatisiert ein Volumendatensatz der gesamten Brust aufgezeichnet werden. Im Post-processing werden multiplanare Rekonstruktionen in drei Ebenen erstellt. Parallel dazu wurden die Patientinnen manuell im 2D Ultraschall untersucht. Die Herdläsionen wurden sonographisch (in 2D und 3D) nach BIRADS klassifiziert. Als Goldstandard lag bei allen Läsionen das histologische Ergebnis vor. Ergebnis: 22 invasive Carcinome und 8 benigne Läsionen wurden untersucht. 26 Raumforderungen wurden im automatischen Ultraschall richtig gewertet, 2 falsch negativ, 2 Läsion wurde im automatischen Scan nicht erfasst. Im manuellen Ultraschall wurden 27 Läsionen korrekt klassifiziert, 3 Läsionen waren falsch negativ. Die Darstellung von Herdbefunden der Mamma in drei orthogonalen Ebenen bietet die Möglichkeit stufenlos Schnittbilder als multiplanare Rekonstruktionen zu visualisieren. Die neue dritte Ebene zeigt bei malignen Tumoren im 3D Ultraschall eine sternförmige echoarme Läsion mit Retraktion des umgebenden Gewebes. Mangelnde Ankopplung in der Peripherie der Brust führt zu Luftartefakten, die peripher liegende Herdläsionen überlagern können. Schlussfolgerung: Der automatisierte 3D Ultraschall ermöglicht die Darstellung der Mamma und ihrer Herdläsionen standardisiert und untersucherunabhängig. Um zu entscheiden, ob der automatisierte Ultraschall als Screening-Methode einsetzbar ist, sind prospektive Untersuchungen an größeren Patientenkollektiven erforderlich.

Korrespondierender Autor: Kotsianos D

LMU München, Institut für Klinische Radiologie, Maistrasse 11, 80337, München

E-Mail: dorothea.kotsianos@med.uni-muenchen.de