Rofo 2005; 177 - VO_2024
DOI: 10.1055/s-2005-867442

Intrakoronare Knochenmarkzelltherapie nach akutem Myokardinfarkt: 18-Monats-Follow-up der randomisierten BOOST-Studie mittels MRT-Volumetrie

J Lotz 1, GP Meyer 1, KC Wollert 1, P Lippolt 1, J Steffens 1, B Hertenstein 1, M Galanski 1, H Drexler 1
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Diagnostische Radiologie, Hannover

Ziele: Wir haben in einer randomisierten klinischen Studie zur intrakoronaren Knochenmarkzelltherapie bei akutem Myokardinfarkt (BOOST) zeigen können, dass im Vergleich zur Kontrollgruppe (KON), durch intrakoronare Infusion autologer Knochenmarkzellen eine signifikante Verbesserung der linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) nach 6 Monaten erreicht werden kann. Wir berichten hier über die Langzeiteffekte/–Sicherheit dieser Patienten nach 18 Monaten. Methode: Eine MRT des Herzens wurde nach 18 Monaten bei allen n=30 Patienten der Knochenmarkszellgruppe (KMZ) und bei n=29 KON- Patienten durchgeführt (1 kardial bedingter Todesfall in der KON-Gruppe). Die Auswertung erfolgte durch zwei geblindete Untersucher. Ergebnis: In der KMZ-Gruppe betrug die Verbesserung der LVEF nach 18 Monaten im Vergleich zum Ausgangszeitpunkt 6,1% (P=0,001 vs. Ausgangswert) und war im Vergleich zur 6 Monatskontrolle erhalten (6,7%). Die LVEF in der KON-Gruppe stieg nach 18 Monaten um 3,4% an (P=n.s. vs. Ausgangswert; Vergleich KMZ- und KON-Gruppe: P=n.s.). Die enddiastolischen Volumindices betrugen nach 18 Monaten 82+/-19ml/m2 (baseline 79,3+/-12,5ml/m2) in der KON-Gruppe und 90+/-27ml/m2 (baseline 84+/-17ml/m2, P=n.s.) in der KMZ- Gruppe, (P=n.s. für Vergleich KMZ- und KON-Gruppe). Beide Gruppen zeigten eine Abnahme der Region des delayed enhancement in der MRT: KON-Gruppe: 20+/-10ml (baseline 30+/-17ml, P=0,001), KMZ-Gruppe: 20+/-14ml (baseline 33+/-21ml, P<0,001), (P=n.s. für Vergleich KMZ- und KON-Gruppe). Der kombinierte Endpunkt von Tod, Myokardinfarkt und stationärer Aufnahme wegen Herzinsuffizienz trat bei N=4 KON-Patienten und N=2 KMZ-Patienten ein. Schlussfolgerung: Die Langzeitverlaufsdaten der BOOST-Studie zeigen die Sicherheit der KMZ-Therapie nach Myokardinfarkt, sowie eine im Verlauf anhaltend verbesserte LVEF in der KMZ- Gruppe. Der Unterschied in der Verbesserung der LVEF zwischen beiden Gruppen war allerdings statistisch nicht mehr signifikant.

Korrespondierender Autor: Lotz J

Medizinische Hochschule Hannover, Diagnostische Radiologie, Carl-Neuberg-Strasse 1, 30625, Hannover

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