Rofo 2005; 177 - VO_2023
DOI: 10.1055/s-2005-867441

MRT des Herzen bei Troponin-positiven Patienten mit dem klinischen Bild einer akuten Myokarditis

BC Cornelius 1, B Mark 1, A Kilkowski 1, T Scheidt 1, K Kouraki 1, R Zahn 1, G Layer 1
  • 1Klinikum Ludwigshafen, ZIR, Ludwigshafen

Ziele: Die Magnetresonanztomographie des Herzens (MRC) erlaubt erstmals die bildliche Darstellung myokardialer Veränderungen einer Myokarditis, was diverse Studien an selektierten Patientengruppen belegten. Über das MRC-morphologische Bild bei unselektionierten Patienten (Pat.) ist wenig bekannt. Ziel der Studie war es, den Stellwert der MRC im klinischen Alltag zur Diagnostik der Myokarditis zu evaluieren Methode: Eingeschlossen wurden 29 Pat. (mittleres Alter 52 Jahre, 14 Männer, 15 Frauen) mit erhöhtem Troponin T (TNT) nach invasivem Ausschluss einer signifikanten KHK (Stenosen <50%). Die EKG-Kriterien eines ST-Hebungsinfarkts erfüllten 43% der Pat.. Die Diagnose Myokarditis wurde klinisch gestellt (Klinik, Labor, Anitkörper, EKG, Echokardiographie). Das Untersuchungsprotokoll an einem 1.5T-Ganzkörpertomographen (Siemens Magnetom Sonata) bestand aus EKG getriggerten Standard-Cine-Sequenzen (TrueFisp); TIRM, T2; T2-TSE FS und kontrastverstärkte T1-GE-Sequenzen (Flash bzw. TrueFisp nach 0,lmmol/kg KG Gd-DPTA). Ergebnis: Bei 17 (59%) Pat. wurde in der MRC die Diagnose einer Myokarditis gestellt. Kriterium war eine charakteristische Kontrastmittelverteilung (subepikardial betontes, fleckiges Late Gadolinium Enhancement (Late Gd) bei 7 Pat. (24%) oder die Kombination aus Late Gd, Ödem und Wandbewegungsstörung bei 10 Pat.(34%). In 5 Fällen (17%) lautete die MRC-Diagnose „mögliche Myokarditis“ bei nicht eindeutigem Late Gd oder Ödem. Bei 7 Pat. (24%) konnte in der MRC keine Diagnose gestellt werden (3 Pat. mit ausschließlicher Wandbewegungsstörung, 4 Pat. mit unauffälligem MR-Befund). Schlussfolgerung: Die MRC kann bei unselektionierten Pat. mit TNT-Erhöhung in 3/4 der Fälle richtungsweisend zur Diagnose Myokarditis betragen.

Korrespondierender Autor: Cornelius BC

Klinikum Ludwigshafen, ZIR, Bremserstr. 79, 67063, Ludwigshafen

E-Mail: doc_bcc@gmx.de