Rofo 2005; 177 - VO_2021
DOI: 10.1055/s-2005-867439

Myokardiale Vitalitätsdiagnostik mit Late Enhancement MR-Bildgebung bei 3.0T im Vergleich zu 1.5T

B Klumpp 1, M Fenchel 1, U Kramer 1, NI Stauder 1, A Franow 1, U Helber 1, CD Claussen 1, S Miller 1
  • 1Universitätsklinik Tübingen, Radiologische Diagnostik, Tübingen

Ziele: Die late enhancement MR-Bildgebung (LE MR) bei 1.5T zur Beurteilung der Myokardvitalität ist von zunehmender Relevanz für Kardiologie und Herzchirurgie. Aus physikalischen und technischen Gründen ist eine direkte Übertragung der bei 1.5T bewährten Sequenzen auf 3.0T nicht möglich. Ziel der Studie war die Bestimmung von SNR, CNR und Bildqualität von LE MR bei 3.0T im Vergleich zu 1.5T. Methode: Es wurden jeweils 15 Patienten mit bekanntem Myokardinfarkt bei 1.5T und bei 3.0T (Magnetom Sonata/Trio, Siemens) untersucht. Die Myokardfunktion wurde mit cine true-FISP Sequenzen in Vierkammerblick (VK), Zweikammerblick (ZK) und Kurzachsenschnitten (KA) (Sonata: TR 3,14 ms, TE 1,57 ms, Flipwinkel (FW) 70°, Trio: TR 3,4 ms, TE 1,7 ms, FW 50°) beurteilt. 15 Min. nach Injektion von 0,15 mmol/kg/KG Gd-DTPA wurden segmentierte IR-Turbo FLASH Sequenzen in VK, ZK und KA (Sonata: TR 9,56 ms, TE 4,38 ms, FW 25° Trio: TR 9,8 ms, TE 4,3 ms, FW 30°) akquiriert. Die Auswertung erfolgte mittels standardisierter SNR und CNR Bestimmungen in infarziertem und normalem Myokard. Die Bildqualität wurde durch zwei unabhängig Beobachter auf einer Vierpunkteskala von 0 bis 3 beurteilt. Ergebnis: Die Bildqualität wurde mit 2,5±0,4 bei 1.5T und 2,9±0,1 bei 3.0T eingestuft (p<0,001). Die SNR im Infarkt lag bei 47,3±13,5 bei 3.0T im Vergleich zu 25,9±13,0 bei 1.5T (p<0,001). In normalem Myokard betrug die SNR 6,6±2,4 bei 3.0T und 7,48±2,6 bei 1.5T (p=0,67, nicht signifikant). Die CNR betrug 40,6±13,1 bei 3.0T und 18,5±12,1 bei 1.5T (p<0,001). Schlussfolgerung: LE MR bei 3.0T ermöglicht eine im Vergleich zu 1.5T signifikant bessere Bildqualität. Unsere Ergebnisse zeigen einen deutlichen Anstieg von SNR und CNR bei 3.0T unter Verwendung identischer Kontrastmitteldosen im Vergleich zu 1.5T. Die bei 3.0T höhere CNR ermöglicht eine Reduktion der Schichtdicke und somit eine verbesserte Ortsauflösung bei reduzierten Partialvolumeneffekten oder eine Reduktion der Kontrastmitteldosis.

Korrespondierender Autor: Klumpp B

Universitätsklinik Tübingen, Radiologische Diagnostik, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076, Tübingen

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