Rofo 2005; 177 - VO_2018
DOI: 10.1055/s-2005-867436

Kontrastverstärkte MR-Vitalitätsdiagnostik bei 3.0 Tesla im Vergleich zu 1.5 Tesla: Erste Ergebnisse bei Patienten mit Myokardinfarkt

M Hackenbroch 1, C Meyer 1, J Gieseke 1, O Dewald 1, HH Schild 1, T Sommer 1
  • 1Universitätsklinik Bonn, Radiologie, Bonn

Ziele: Ziel der Studie war es zu untersuchen, ob 1. die kontrastverstärkte MR-Vitalitätsdiagnostik bei 3.0T technisch durchführbar ist, 2. die Bildqualität zu evaluieren sowie 3. diese Ergebnisse mit der MR-Vitalitätsdiagnostik bei 1.5T zu vergleichen. Methode: Bei 17 Patienten mit akuten und chronischen Myokardinfarkten wurde eine kontrastverstärkte MR-Vitalitätsdiagnostik bei 3.0T und 1.5T (beide Philips, Intera) mit einer 3D inversion recovery TFE Sequenz durchgeführt (räumliche Auflösung: 1,5mm x 2,2mm 4mm). Ausgewertet wurden 1. die optimale Inversionszeit, um das Signal des vitalen Myokards zu den Zeitpunkten 10 und 15min nach KM-Gabe zu unterdrücken, 2. die Masse des infarzierten Gewebes in Gramm, 3. der Kontrast Infarkt/Myokard und 4. die Bildqualität. Ergebnis: Bei der MR-Vitalitätsdiagnostik bei 3.0T stieg im Vergleich zu 1.5T die durchschnittliche Inversionszeit zur Unterdrückung des Myokardsignals nach Kontrastmittelgabe von 204 ms (bei 10min) auf 276 ms und von 236 ms (bei 15min) auf 298 ms (p<0,001). Infarktgröße sowie der Kontrast Infarkt/vitales Myokard zeigten keinen signifikanten Unterschied in den Untersuchungen bei 3.0T und 1.5T (42,6g±24,5g bei 3.0T bzw. 42,3g±23,7g bei 1,5 T; r=0,98 und 0,86 bei 3.0T bzw. 0,85 bei 1,5 T; p=0,28). Die Evaluierung der Bildqualität ergab ebenfalls keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Feldstärken (4,24 bei 3.0T und 4,29 bei 1,5 T; p=0,82). Schlussfolgerung: Die Inversionszeit ist bei 3.0T signifikant länger als bei 1,5 T. Es zeigen sich keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Kontraste Infarkt/vitales Myokard sowie der gemessenen Infarktgröße bei beiden Feldstärken. Bereits in diesem frühen Stadium der klinischen Anwendung der kardialen Hochfeld-MRT ist die Bildqualität der MR-Vitalitätsdiagnostik bei 3.0T vergleichbar mit 1,5 T.

Korrespondierender Autor: Hackenbroch M

Universitätsklinik Bonn, Radiologie, Sigmund-Freud-Str. 25, 53105, Bonn

E-Mail: Matthias.Hackenbroch@ukb.uni-bonn.de