Hyaline Plaques der Pleura parietalis sind häufig Folge einer erhöhten, meist beruflich bedingten Asbeststaubexpostion. Neben dem Nachweis einer stattgehabten Asbestfaserexposition, der für die Betroffenen ein erhöhtes Karzinomrisiko bedeutet, sind Plaques sog. Brückenbefunde im Versicherungsrecht. Es ist deshalb sinnvoll, radiologische Kriterien zu erarbeiten, mit deren Hilfe hyaline Pleuraplaques radiologisch identifiziert werden können. Plaques zeigen an der Pleura parietalis, am Zwerchfell und am Perikard ein spezifisches Verteilungsmuster. Sie haben ein typisches tafelbergartiges Aussehen. Die Expression der Plaques ist für jedes Individuum unterschiedlich. Plaques sind meist symmetrisch paravertebral in den Lungenunterfeldern und ventrolateral in den Lungenoberfelden lokalisiert. Kalzifikationen beginnen zentral in der Plaque. Erstmanifestation von Plaques ist oft der Zwischenrippenraum, der damit auch ein wesentliches Kriterium für die Identifizierung und Abgrenzung gegenüber anderen Veränderungen der Pleura bietet. Selten sind extrathorakale Plaques an der Leber, Milz oder anderen Organen im Abdomen nachweisbar. Neben der typischen Plaque werden aber auch Auflagerungen an der Pleura pulmonalis beobachtet, die radiologisch aber in der Regel nur unvollständig darstellbar und oft ausschließlich thorakoskopisch sichtbar sind.
Im Dialog mit dem Pathologen werden die typischen radiologischen und pathoanatomischen Befunde vergleichend mit ihrer Differenzialdiagnose dargestellt und diskutiert.
Lernziele:
Differenzialdiagnose von Pleuraerkrankungen ohne Mesotheliom.
Korrespondierender Autor: Weber A
Bergmannsheil Bochum, Radiologie, Bürkle-de-la-Camp-Platz 1, 44789, Bochum
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