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DOI: 10.1055/s-2005-867331
Endoluminale und endovaskuläre MR-gestützte Interventionen
Für die Visualisierung und Verfolgung von interventionellen Instrumenten im MRT werden unterschiedliche Techniken verwendet. Bei den artefaktbasierten Verfahren werden durch Beimischung von Eisenoxiden oder Anbringen von Markern Suszeptibilitätsartefakte erzeugt. Für diese sogenannte passive Visualisierung müssen in der Regel komplette MRT-Bilder aufgenommen werden. Bei der elektrisch aktiven Visualisierung kommen Mikrospulen oder kleine Antennen zum Einsatz, die an den Instrumenten angebracht sind. Durch Detektion dieser Spulen im Magnetfeld des MRT kann die Position des Katheters in sehr kurzer Zeit bestimmt werden. Im Gegensatz zu der passiven Visualisierung ist die Aufnahme eines MRT Bildes von der Positionsbestimmung unabhängig. Basierend auf den Lokalisationsdaten der Mikrospulen kann die Katheterposition ins Bild eingeblendet werden und die Schichtposition des nächsten MR-Bildes kann nachgeführt werden. Ungeachtet der beschriebenen Visualisierungstechniken kann es bei der Anwendung elektrisch leitender Strukturen wie einfacher metallischer Führungsdrähte oder mit dem MRT verbundener Mikrospulen zu Erhitzungen kommen.
Erste klinische Anwendungen von MR-gestützten endoluminalen Interventionen waren perkutane transhepatische Cholangiographien mit Drainagen und perkutane Nephrostomien. Die bei diesen Eingriffen erhebliche Strahlenexposition insbesondere der Hände des Untersuchers kann durch den Einsatz der MRT vermieden werden. Nur in wenigen Publikationen wurde bisher über MR-gestützte endovaskuläre Interventionen bei Patienten berichtet. In diesen ersten Studien wurde für einfache Interventionen anstelle der etablierten Röntgen-Durchleuchtung bzw. der Angiographie die MRT zur Kontrolle genutzt und so die Machbarkeit bewiesen. In Zukunft muss es allerdings Ziel sein, Möglichkeiten der MRT während einer endovaskulären Intervention zu nutzen, z.B. um Wirkungsmechanismen einer Therapie direkt nachzuweisen.
Lernziele:
Dieser Kurs wird
1.sie mit den technischen Grundlagen der Instrumentenvisualisierung und -verfolgung im MRT vertraut machen.
2.verschiedene MR-Scanner Konfigurationen für endoluminale und endovaskuläre MRT-gestützte Interventionen erläutern.
3.die klinische Machbarkeit von endoluminalen Interventionen am Beispiel der MRT-gestützten Gallenwegsdrainagen darstellen.
4.erste klinische Anwendungen MRT gestützter endovaskulärer Interventionen darstellen und die Möglichkeiten neuartiger nur unter MRT Kontrolle durchführbarer Interventionen diskutieren.
Korrespondierender Autor: Wacker F
Charité – Univeritätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Klinik und Hochschulambulanz für Radiologie und Nuklearmedizin, Hindenburgdamm 30, 12200, Berlin
E-Mail: frank.wacker@charite.de