Rofo 2005; 177 - WS_108_3
DOI: 10.1055/s-2005-867204

Tumore der Nase und Nasennebenhöhlen

S Kösling 1
  • 1Universität Halle, Klinik für Diagnostische Radiologie, Halle

Neoplasien finden sich in den Nasennebenhöhlen (NNH) und der Nase selten, benigne überwiegen. Nur 3% aller Kopf-Hals-Malignome haben ihren Ursprung in dieser Region. Bezogen auf den gesamten Körper schwanken die Häufigkeitsangaben zu NNH-Malignomen zwischen 0,2 und 0,8%. Am häufigsten werden die Kieferhöhlen (ca. 60%) befallen, gefolgt von Nasenhöhle (ca. 21%) und Ethmoidalzellen (ca. 15%). Maligne Tumore in Keilbeinhöhle (ca. 2,5%) und Stirnhöhle (ca. 1,5%) sind Raritäten. Man findet eine große Vielfalt histologischer Typen, wobei epitheliale Tumore (Karzinom, Papillom) und osteogene Läsionen (Osteom, fibröse Dysplasie) dominieren. Neurogene, mesenchymale, lymphoproliferative und hämatogene Tumore sind jedoch auch anzutreffen.

Tumore der NNH sind häufig zunächst klinisch stumm und begegnen uns in fortgeschritteneren Stadien. Die Aufgabe der Bildgebung besteht nicht in der Spekulation über die Histologie sondern in der Ausbreitungsdiagnostik. Wichtige Fragen für Therapiewahl und Zugangsplanung sind dabei: Liegen eine Infiltration von orbitalen Weichteilen, Hirn, Wangenweichteilen und Knochenmark oder eine perineurale Tumorausdehnung vor? Wie ist die Beziehung zur A. carotis interna und zum Sinus cavernosus? Möglichkeiten und Grenzen von CT und MRT bei der Beantwortung dieser Fragen und in der Abgrenzung von Tumoren gegenüber chronisch-entzündlichen Veränderungen werden besprochen. Für die Analyse und Beschreibung des lokalen Tumors wird die Anwendung der T-Kategorie-Kriterien nach UICC empfohlen.

Lernziele:

- Möglichkeiten und Grenzen von CT und MRT in der Ausbreitungs-

diagnostik von Tumoren der Nase und NNH

- Wichtigkeit der Aufdeckung einer perineuralen Tumorausdehnung

- Bedeutung der Anwendung der T-Kategorie-Kriterien nach UICC bei der

Befundung

- Differenzierungsmöglichkeiten zwischen Tumor und entzündlichen

Läsionen

Korrespondierender Autor: Kösling S

Universität Halle, Klinik für Diagnostische Radiologie, E. -Grube-Str. 40, D-06097, Halle

E-Mail: sabrina.koesling@medizin.uni-halle.de