Pneumologie 2005; 59 - 5
DOI: 10.1055/s-2005-867152

Erfassung Schlafbezogener Atmungsstörungen mittels transthorakaler Impedanzregistrierung – integriert im Langzeit-EKG

I Fietze 1, A Müller 1, M Glos 1, H Theres 1
  • 1Schlafmedizinisches Zentrum, Medizinische Klinik m. S. Kardiologie, Pneumologie, Angiologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin

Einleitung: Schlafbezogene Atmungsstörungen (SBAS) haben eine hohe Koinzidenz mit kardialen Erkrankungen bei denen häufig eine Langzeit-EKG-Registrierung durchgeführt wird. So betrug die Prävalenz von SBAS bei Schrittmacherträgern 32%, bei Pat. mit implantiertem AICD 40%. Ziel der Studie war zu prüfen, ob SBAS in einer nächtlichen transthorakalen Impedanzregistrierung, integriert in ein Langzeit-EKG (CardioMem 3000®; getemed AG), erkannt werden. Methoden: Wir untersuchten prospektiv 180 Patienten (79,4% männlich; mittleres Alter 56,1 Jahre). Diese erhielten zur Erfassung von Herzrhythmusstörungen das oben beschriebene Langzeit-EKG und simultan ein validiertes Schlafapnoe-Monitoring-System (ApnoeScreen Pro; JAEGER®). Bei der Analyse des Impedanzsignals wurde eine Reduktion der atmungsabhängigen transthorakalen Impedanzänderung von über 50% über einen Zeitraum von mindestens 10 Sekunden als Episode gewertet und, ins Verhältnis zur totalen Schlafzeit gesetzt, ein von uns als Episodenindex (EI >10/h=pathologisch) bezeichneter Wert ermittelt. Ergebnisse: 46 der untersuchten Patienten hatten im Schlafapnoe-Monitoring einen Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) von >10/h (Prävalenz 25,5%). Für 37 dieser 46 Patienten ergab dabei die visuelle Analyse des Impedanzsignals einen EI von >10/h (Sensitivität 80,43%; Spezifität 92,54%). Bei 31 Patienten wurde damit zusätzlich erstmals die Diagnose einer SBAS gestellt. Schlussfolgerung: Die kontinuierliche transthorakale Impedanzmesssung, integriert in ein Standard-Langzeit-EKG, scheint somit mit hinreichender Sensitivität sowie hoher Spezifität für die Detektion von SBAS geeignet zu sein. Im von uns untersuchten Patientenkollektiv wurden bei einem überraschend hohen Anteil sogar erstmals SBAS diagnostiziert.