Handchir Mikrochir Plast Chir 2005; 37(4): 221-222
DOI: 10.1055/s-2005-865915
Editorial

Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Zur Plastischen Chirurgie in der Zeitschrift Handchirurgie · Mikrochirurgie · Plastische Chirurgie - Wissenschaftliches Organ der Vereinigung der Deutschen Plastischen Chirurgen (VDPC)

On Plastic Surgery in the Journal Handchirurgie · Mikrochirurgie · Plastische Chirurgie - Scientific Organ of the Vereinigung der Deutschen Plastischen Chirurgen (VDPC)R. Giunta1 , U. Lanz2
  • 1Abteilung für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (Vorstand: Univ.-Prof. Dr. med. E. Biemer), Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
  • 2Klinik für Handchirurgie, Bad Neustadt/Saale (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. U. Lanz)
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Publication History

Publication Date:
08 September 2005 (online)

Die Zeitschrift „Handchirurgie · Mikrochirurgie · Plastische Chirurgie“ (HaMiPla) ist das offizielle wissenschaftliche Organ der Vereinigung der Deutschen Plastischen Chirurgen (VDPC) ebenso wie das der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Handchirurgie, der Deutschen und Österreichischen Gesellschaften für Handchirurgie und der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Mikrochirurgie der peripheren Nerven und Gefäße. Mit dem jetzt vorliegenden Heft wird die Funktion des Herausgebers für den Bereich Plastische Chirurgie neu besetzt mit Riccardo Giunta aus München. Er übernimmt damit die Aufgabe von Wolfgang Schneider aus Magdeburg, der die Zeitschrift in den vergangenen Jahren als Herausgeber - gemeinsam mit Ulrich Lanz aus Bad Neustadt an der Saale - erfolgreich unterstützt hat und dieses Jahr sein Amt auf eigenen Wunsch in andere Hände übergeben möchte. Herr Schneider wird unserer Zeitschrift aber weiterhin in seiner nun neuen Aufgabe als wissenschaftlicher Beirat verbunden bleiben und unser neues Herausgeberteam unterstützen. Der Bereich Handchirurgie wird weiterhin von Ulrich Lanz als Herausgeber betreut und vertreten.

In diesem Editorial möchten wir die Chance nutzen, Ihnen - unseren Lesern und Autoren - einige Ideen und Ziele vorzustellen, die wir mit diesem Herausgeberwechsel verbinden: Vorrangig arbeiten wir gemeinsam daran, inhaltlich den Bereich der Plastischen Chirurgie in der HaMiPla wieder mit stärkerem Gewicht zu versehen. Um dies zu erreichen, sind von der wissenschaftlichen Gemeinschaft der Plastischen Chirurgie in Deutschland gemeinsame Anstrengungen nötig, die Anzahl der Publikationen deutlich zu steigern. Wissenschaftliche Arbeiten aus allen Teilbereichen der Plastischen Chirurgie, inklusive der Ästhetischen Chirurgie, sind in dieser Zeitschrift immer willkommen. Riccardo Giunta als Mitglied und Vertreter der Vereinigung der Deutschen Plastischen Chirurgen (VDPC) ist Ihr Ansprechpartner, wenn es um Arbeiten und Inhalte aus diesen Bereichen der Plastischen Chirurgie geht.

Die HaMiPla versteht sich als wissenschaftliches Forum, als Medium zum Austausch, um neue Techniken und wissenschaftliche Erkenntnisse im deutschsprachigen Raum zum Wohle des Fachgebiets zu verbreiten. Eine aktive und blühende Plastische Chirurgie im deutschsprachigen Raum muss sich aber auch an der Zahl ihrer wissenschaftlichen Publikationen und Kommunikationen messen lassen.

Bisher kamen 15 bis 35 % der in der HaMiPla publizierten Arbeiten aus dem Bereich der Plastischen Chirurgie. Ein Anteil, der sich sicher noch steigern lässt.

Grundsätzlich versuchen wir aber natürlich nicht nur für die Autoren, sondern für Sie alle, unsere Zeitschrift als Forum und Plattform für den wissenschaftlichen Austausch künftig noch attraktiver und interessanter zu gestalten. Dazu sind bereits einige Maßnahmen getroffen worden, und in naher Zukunft sollen noch weitere folgen:

Optimierung des Review-Verfahrens und des Publikationsprozesses Mit Anfang 2006 soll das Online-Submission-System manuscriptcentral™ der Firma ScholarOne eingeführt werden, ein webbasiertes System, das einige von Ihnen schon von anderen internationalen Zeitschriften, zum Beispiel vom „British Journal of Plastic Surgery“, kennen. Damit erfolgt der gesamte Gutachterprozess der Manuskripte online, was eine extreme Vereinfachung der Prozesse und eine große Zeitersparnis zur Folge hat. Erweiterung der Inhalte der Plastischen Chirurgie und Erstellung von Schwerpunkt- beziehungsweise Themenheften Die Zeitschrift „Handchirurgie · Mikrochirurgie · Plastische Chirurgie“ wird künftig alle Bereiche der Plastischen Chirurgie einschließlich der Ästhetischen Chirurgie repräsentieren. Dazu ist es wichtig, dass alle Repräsentanten und Spezialisten der jeweiligen Teildisziplinen ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse und Erfahrungen den deutschsprachigen Kollegen über das Medium der Zeitschrift zugänglich machen. Vom Jahreskongress der VDPC werden in Zukunft, wie das im Bereich der Handchirurgie seit langem erfolgreich praktiziert wird, die von einer unabhängigen Jury ausgewählten Autoren der besten Vorträge aufgefordert werden, ihre Ergebnisse als wissenschaftliche Manuskripte bei der Zeitschrift einzureichen. Zu aktuellen Themen sollen vermehrt Schwerpunkthefte oder, wo es sinnvoll ist, ein komplettes Themenheft von Gastherausgebern zusammengestellt werden. Für den Leser kann so ein bestimmtes Thema übersichtlich und auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft dargestellt werden. Auch CME-zertifizierte Fort- und Weiterbildungsbeiträge, wie sie ähnlich in „Plastic and Reconstructive Surgery“ erscheinen, sind mittelfristig in diesem Zusammenhang vorgesehen. Wissenschaftlicher Wert und Attraktivität der Zeitschrift Farbabbildungen, die für viele Teilbereiche der Plastischen Chirurgie von großer Bedeutung sind, können mittlerweile größtenteils kostenfrei reproduziert werden. Um weitere Wünsche der Autoren aufzudecken, ist eine Fragebogenevaluation für bisherige und künftige Autoren vorgesehen. Die Zeitschrift „Handchirurgie · Mikrochirurgie · Plastische Chirurgie“ ist derzeit in der Medline gelistet. Die englischsprachigen Kurzfassungen der Beiträge sind damit zum Beispiel über Pub Med der globalen Scientific Community der Plastischen Chirurgie zugänglich. Eine Listung im Journal Citation Report, aus dem der Impact-Faktor generiert wird (Herausgeber: Institute for Scientific Information der Thomson Corporation in Philadelphia, USA), besteht zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht. Jüngere Kollegen, die das Ziel der Habilitation vor Augen haben, werden ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse in Zeitschriften mit einem möglichst hohen Impact-Faktor veröffentlichen wollen. In diesem Zusammenhang sollte man sich aber vor Augen halten, dass der Impact-Faktor der Wertigkeit kleinerer Fächer wie der Plastischen Chirurgie nur sehr unzureichend gerecht wird: Die weltweit herausragende Zeitschrift „Plastic and Reconstructive Surgery“ hat derzeit einen Impact-Faktor von 1,62; zum Vergleich: die Zeitschrift „Circulation“ aus dem Bereich der Kardiologie hat einen IF von 11,162. Dennoch kann man sich dieser Entwicklung nicht entziehen und mittelfristig soll auch für die Zeitschrift „Handchirurgie · Mikrochirurgie · Plastische Chirurgie“ ein Impact-Faktor erreicht werden. Dazu sind allerdings eine Reihe von Voraussetzungen notwendig, an denen das Herausgeberteam, gemeinsam mit dem Beirat und dem Verlag, bereits intensiv arbeitet. Sie als Autoren können uns hier durch konsequentes Publizieren in unserer Zeitschrift und durch Zitieren der wichtigen und relevanten Arbeiten unserer Zeitschrift in den internationalen Journals tatkräftig unterstützen.

Mit den vorgestellten Neuerungen sollen die Grundlagen für eine größere Attraktivität der Zeitschrift „Handchirurgie · Mikrochirurgie · Plastische Chirurgie“ für Autoren und Leser in allen Bereichen geschaffen werden. In besonderem Maße gilt dies für die Plastische Chirurgie. Im Vergleich zur Handchirurgie besteht hier noch Aufholbedarf, um auch für dieses Fach ein hochattraktives wissenschaftliches Forum im deutschsprachigen Europa anzubieten.

Letztlich lebt eine wissenschaftliche Zeitschrift natürlich von der Anzahl und Qualität der wissenschaftlichen Beiträge. Im Sinne einer funktionierenden wissenschaftlichen Gemeinschaft in der Plastischen Chirurgie, aber auch der Handchirurgie und natürlich Mikrochirurgie, möchten wir hiermit alle Autoren und potenzielle Autoren auffordern, sich am Erreichen unserer Ziele aktiv zu beteiligen, um weiterhin einen lebendigen wissenschaftlichen Austausch zu erhalten. In diesem Sinne freuen wir uns auf die Zusammenarbeit mit Ihnen.

München, im Juli 2005

Riccardo Giunta, Ulrich Lanz, Georg Thieme Verlag KG

Priv.-Doz. Dr. med. Riccardo E. Giunta

Abteilung für Plastische und Wiederherstellungschirurgie
Klinikum rechts der Isar
Technische Universität München

Ismaninger Straße 22

81675 München

Email: R.Giunta@t-online.de