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DOI: 10.1055/s-2005-865561
Gesetzgebung und Praxis der zwangsweisen Unterbringung psychisch Kranker in Ländern der Europäischen Union
Trotz in der jüngeren Zeit verstärkten Bemühungen, die grundlegenden Konzepte, Qualitätsstandards und -strategien in der Versorgung psychisch Kranker innerhalb der Europäischen Union zu harmonisieren, unterschieden sich die gesetzlichen Regelungen für die zivilrechtliche Regelungen für die Zwangseinweisung und/oder -behandlung psychisch Kranker erheblich.
Im Gegensatz zum Bedarf fehlt es jedoch an fundierten Übersichten, Analysen und internationalen Vergleichen epidemiologischer Daten, die im wesentlichen durch den Mangel an einheitlichen europäischen Normen und Definitionen bedingt sind.
Der Beitrag referiert eine im Auftrag der Europäischen Kommission durchgeführten Studie, innerhalb derer ein standardisierter Vergleich der gesetzlichen Grundlagen, versorgungspraktischen Verfahren, Versorgungskapazitäten und Prävalenz- und Inzidenzraten der zivilrechtlichen Unterbringung psychisch Kranker in 15 Ländern der Europäischen Union angestellt wurde.
Wesentliches Ergebnis ist die Heterogenität der jeweiligen Verfahrensweisen, die zusammen mit einer Reihe von zusätzlichen, in ihrer Interdependenz wenig erforschten Faktoren zu erheblich voneinander abweichenden Unterbringungsraten beiträgt.