Zeitschrift für Palliativmedizin 2005; 6 - 71
DOI: 10.1055/s-2005-865465

Projekt: Implementierung der Palliativmedizin in das Curriculum der Schule für Gesundheits-, Kinder- und Krankenpflege des Universitätsklinikums Aachen

N Krumm 1
  • 1Universitätsklinikum der RWTH, Aachen

In einer Untersuchung der Uni Heidelberg haben 85% der Krankenpflegeschüler Angst vor dem Betreten des Zimmers eines Sterbenden und keinerlei Vorerfahrung in der Konfrontation mit Sterbenden. Ergebnisse hieraus waren: Vertiefung von Kommunikation mit Sterbenden/Angehörigen, Phasen des Sterbens, Versorgung Sterbender/Sterbebegleitung, persönliche Verarbeitung, Gedanken- und Erfahrungsaustausch. (Bornkessel Anja, 2003) Diese Untersuchung deckt sich mit Erfahrungen, die wir auf der Palliativstation der Klinik für Palliativmedizin am UK Aachen machen. Von den kurativ ausgerichteten Abteilungen wurde auf pflegerischer Ebene wiederholt Kontakt gesucht, da sich die Therapieziele zwar stark unterscheiden, die Probleme rund um das Sterben von Patienten jedoch Gemeinsamkeiten betonen. Da es sich als schwierig erweist, die Rahmenbedingungen der Betroffenen zu ändern (Zeit/Raum), ergab sich ein anderer Ansatzpunkt. Die im geänderten Krankenpflegegesetz vorgesehene Einbeziehung von Palliativmedizin bietet erstmals die Möglichkeit, regelhaft palliativmedizinisches Wissen in die Krankenpflegeschulen zu bringen. Durch eine Implementierung palliativmedizinischer Lerninhalte in das Pflegecurriculum sollen die Pflegeschüler Unterstützung im Umgang mit unheilbar Erkrankten und Sterbenden finden. Projektverlauf: Phase 1: Kontaktaufnahme mit Schulleitung. Phase 2: Ergänzungen im bestehenden Lehrplan. Phase 3: Diskussion über Palliativmedizin mit Schulteam. Ergebnis: Aufnahme in neuen Lehrplan –90 Minuten Unterricht Palliativmedizin Grundlagen. Perspektive: Einbindung in Ethikunterricht – Integration in IBF, z.B. Fachweiterbildung Intensivmedizin. Schlussfolgerung: Die Qualität der pflegerischen Versorgung Sterbender wird von Haltung und Fachwissen der betreuenden Pflegekräfte geprägt. Eine Vorbereitung muss deshalb möglichst früh beginnen.