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DOI: 10.1055/s-2005-865430
Wahrheit am Krankenbett
Ärzte sind nicht nur in juristischer Hinsicht, sondern auch aus moralischen Gründen verpflichtet, Patienten in einer angemessenen Art und Weise über ihre Krankheit sowie deren Therapie und Prognose aufzuklären. Insbesondere bei inkurablen und malignen Erkrankungen ist es eine schwierige Aufgabe für den behandelnden Arzt, die Aufklärung und weitere Betreuung durchzuführen. Der Arzt soll sich in erster Linie als kompetenter Begleiter für Patienten und ihre Angehörigen verstanden wissen. Ärzte fühlen sich jedoch in aller Regel für diese Tätigkeit nicht angemessenen ausgebildet und haben oft genug selbst Bedenken und Unsicherheiten. Kommunikation kann bis zu einem gewissen Grad erlernt werden. Es existieren durchaus Methoden, wie ein Gespräch über das Überbringen schlechter Nachrichten gelingen kann. Diese Strategien können, auch bei Zeitmangel, hilfreich im klinischen Alltag sein. Grundvoraussetzung für ein gelungenes Gespräch sind allerdings Empathie, Präsenz und Authentizität des betreuenden Arztes. Auch bei der Diagnosesstellung einer inkurablen Erkrankung ergibt sich bei empathischer und verantwortlicher Betreuung eines Menschen niemals ein hoffnungslose Situation.