Zeitschrift für Palliativmedizin 2005; 6 - 6
DOI: 10.1055/s-2005-865400

Terminales Rasseln – Möglichkeiten pflegerischer Interventionen

N Krumm 1
  • 1Universitätsklinikum der RWTH, Aachen

Terminales Rasseln ist ein mögliches Symptom der letzten Lebensphase, dass bei bis zu 90% der sterbenden Patienten auftreten kann (Oxford Textbook of Pall. Nursing). Obwohl es häufig bei bereits bewusstseinsgetrübten Patienten auftritt, und bei diesen eine stärkere Belastung eher ausgeschlossen werden kann, kann die laute und rasselnde Atmung für die Angehörigen und das Behandlungsteam oft eine erhebliche Bedrohung mit der Vision eines qualvollen Sterbens, wie beim Ersticken, darstellen. Aus dieser Angst resultiert der Wunsch zu handeln, irgendetwas tun zu müssen. Oft kommt es zu einem undifferenzierten Aktionismus, der auch zu einem unbedachten Einsatz von Absauggeräten führen kann. Dies wiederum kann auf einen Patienten durchaus beunruhigend anstatt entlastend wirken. Unter Berücksichtigung der Unterscheidung von zwei Arten der Rasselatmung (Typ 1 und 2. Benett. J Pain Symptom Manage 1996) können verschiedene therapeutische Ansätze gewählt werden. Schaffen einer ruhigen Atmosphäre, Durchführung von Lagewechseln und medikamentöse antisekretorische Interventionen mit (Butyl-)Scopolamin und Glycopyrronium sowie selten bei Linksherzinsuffizienz Furosemid, können helfen, das Rasseln für den Patienten und seine Umgebung in einem erträglichen Maß zu halten. Der Einsatz von Absauggeräten sollte sehr zurückhaltend geschehen. Der Information und Einbindung der Angehörigen in das therapeutische Vorgehen kommt besondere Bedeutung zu. Ein wichtiger Augenmerk sollte auch auf der gezielten Entlastung der Angehörigen liegen. Inwieweit insbesondere pflegerische Maßnahmen zu einer Entlastung des Symptoms „Terminales Rasseln“ beitragen, ist bislang wenig untersucht, hier eröffnet sich ein Aufgabengebiet der Zukunft.