Pneumologie 2005; 59 - VPPRS_6
DOI: 10.1055/s-2005-864632

Die MDHC7-/- Maus als Modell für eine defiziente Zilienfunktion im Rahmen der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung

D Theegarten 1, R Linder 2, S Mayer 3, O Anhenn 1, M Ebsen 1, SJ Pöppl 2, J Schwarze 3, J Neesen 4, M Wagner 5
  • 1Institut für Pathologie, Ruhr-Universität Bochum
  • 2Institut für Medizinische Informatik, Universität Lübeck
  • 3Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin, St. Josef-Hospital Bochum
  • 4Institut für Humangenetik, Universität Göttingen
  • 5Institut für Allgemeine und Spezielle Pathologie, Universitätsklinikum Homburg-Saar

Der Verlust einer regelhaften Zilienfunktion ist wesentlicher Bestandteil der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Daher sind Tiermodelle sinnvoll, die eine Funktionsstörung der Zilien darstellen können.

Wesentlicher Bestandteil der Zilien sind die Dyneinarme. In einem Knockout-Modell wurde das mouse dynein heavy chain 7 gene auf der Basis von 129/Sv Mäusen deletiert und diese Tiere als homozygoter und heterozygoter sowie Wild-Typ mit Respiratory Syncytial Virus (Long Strain) vs. PBS inokuliert. Mit einem artifiziellen neuronalen Netzwerk (ANN) erfolgte eine multivariate Analyse barometrischer ganzkörperplethysmographischer Messwerte (8 plethysmographische Parameter, 5 Methacholinkonzentrationen), weiterhin wurden histologische Untersuchungen durchgeführt.

Die multivariate Analyse konnte die einzelnen Gruppen signifikant unterscheiden (TE, F, PIF, 25 bzw. 50mg/ml Methacholin; Fisher's exact Test: p=0,003). Weiterhin bestand bei den homozygoten Tieren eine deutlichere Entzündungsreaktion.

Die MDHC7-/- Maus kann als Modell für eine defiziente Zilienfunktion im Rahmen von Untersuchungen zur COPD eingesetzt werden.