Pneumologie 2005; 59 - P363
DOI: 10.1055/s-2005-864544

Verringerte Expression von Hämoxygenase 1 in Alveolarmakrophagen bei Patienten mit idiopathischer Fibrose

Q Ye 1, S Nakamura 2, J Guzman 3, Y Dalavanga 1, N Poulakis 1, U Costabel 1
  • 1Abt. Pneumologie/ Allergologie, Ruhrlandklinik, Universität Essen, Essen
  • 2Nara Medical University, Nara, Japan
  • 3Allg. und Experimentelle Pathologie, Ruhruniversität, Bochum

Einleitung: Hämoxygenase 1 (HO-1), die induzierbare Form von HO, ist ein wichtiges Schutzprotein vor oxidativem Stress. Die Reaktionsprodukte von HO-1 haben antioxidative Eigenschaften. Eine mögliche Rolle von HO-1 in der Pathogenese von idiopathischer pulmonaler Fibrose (IPF) und granulomatösen Lungenerkrankungen wird diskutiert.

Methodik: Alveolarmakrophagen (AM) wurden durch bronchoalveoläre Lavage (BAL) bei 10 Patienten mit IPF, 11 mit Sarkoidose, 9 mit exogen-allergischer Alveolitis (EAA), und 5 Kontrollpersonen gewonnen. Immunzytochemisch wurde die Expression von HO-1 in AM untersucht. Die Expression von HO-1 in AM wurde semiquantitativ durch einen Score von 0 (negativ), 1, 2 bis 3 (stark) entsprechend zunehmender Intensität bewertet. 500 AM wurden gezählt und der Mittelwert von 100 AM wurde errechnet (Score von 0–300 möglich).

Ergebnisse: Die HO-1 Expression in AM war bei IPF signifikant geringer (Mittelwert 67) verglichen mit Sarkoidose (96, p<0,01), EAA (99, p<0,01) und der Kontrollgruppe (98, p<0,05), während zwischen Sarkoidose, EAA und Kontrollgruppe kein Unterschied bestand. Bei den Patienten mit IPF fand sich eine Korrelation zwischen HO-1 in AM und den Prozentsätzen von Neutrophilen und von Eosinophilen in der BAL (r=0,91, p<0,01; r=0,70, p<0,05). Keine Korrelation wurde zwischen der Expression von HO-1 und der Lungenfunktion gefunden. Die Reaktionsprodukte von HO-1, Bilirubin und Ferritin waren in Überständen der AM-Kulturen bei IPF ebenfalls niedriger verglichen mit Sarkoidose und EAA (p<0,05).

Schlussfolgerungen: Unsere Ergebnisse zeigen eine erniedrigte Expression von HO-1 in AM bei IPF Patienten. Das Fehlen dieses Schutzproteins gegen oxidativen Stress könnte eine Rolle in der Progression der IPF spielen.