Pneumologie 2005; 59 - P97
DOI: 10.1055/s-2005-864529

Arbeitsbedingte Atemwegsallergie durch Psyllium (sog. Flohsamen)

M Baden 1, X Baur 1, C Bittner 1, J Bossert 2
  • 1Ordinariat und Zentralinstitut für Arbeitsmedizin, Hamburg
  • 2Gemeinschaftspraxis, Mannheim

Einleitung: Drei Angestellte eines Pharma-Services, die vornehmlich Psyllium (syn. Plantago isphagula, Flohsamen) verarbeiteten, entwickelten arbeitsplatzbezogene Asthmaanfälle. Diese Beschwerden waren unter Arbeitsplatzkarenz reversibel, traten aber nach Arbeitsaufnahme erneut auf. Unser Ziel war, zu untersuchen, ob den Beschwerdebildern eine Typ I-Allergie gegen Psyllium zugrunde liegt.

Methodik: Es wurden Hauttests (Reibe- und Scratchtests) sowie arbeitsplatzbezogene Expositionstests mit Psyllium zum Nachweis einer Sofortreaktion durchgeführt. Darüberhinaus wurden die Seren der Patienten mittels CAP-Analytik auf spezifische IgE-Antikörper gegen Psyllium getestet.

Ergebnisse: Die verschiedenen Hauttests zeigten unterschiedlich starke Reaktionen. Spezifische IgE-Antikörper waren im Sinne einer Sensibilisierung gegen Psyllium in allen drei Fällen nachweisbar (>100 kU/l; 3,13 kU/l bzw. 0,97kU/l).

Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse bestätigen, dass Psyllium eine potenziell sensibilisierende Wirkung hat und Atemwegsallergien hervorrufen kann. Die IgE-Bestimmung ist diagnostisch weiterführend. Die berufliche inhalative Exposition gegenüber Psyllium sollte durch geeignete Präventionsmaßnahmen vermieden werden.