Pneumologie 2005; 59 - P461
DOI: 10.1055/s-2005-864480

Metalloproteinasen und ß-Defensin-Polymorphismen bei Patienten mit COPD

C Seifart 1, U Clostermann 1, A Dempfle 2, C Vogelmeier 1
  • 1Klinikum der Universität Marburg, ZIM, SP Pneumologie
  • 2Institut für Biostatistik, Universität Marburg

Die Gene der Defensine und Metalloproteinasen (MMP) stellen Kandidatengene innerhalb der komplexen Genese der chronisch obstruktiven Atemwegserkrankung (COPD) dar. Für je einen funktionellen Polymorphismus des MMP-1 und MMP-9 Gens, sowie für das ß-Defensin-1Gen, konnte eine Assoziation mit zunehmendem Lungenfunktionsverlust (Verlust ΔFEV1) oder der Entwicklung eines Emphysems in einem amerikanischen bzw. japanischen Kollektiv nachgewiesen werden.

In der vorliegenden Untersuchung wurde in einer Fall-Kontroll Studie bei 391 deutschen Patienten mit chronisch obstruktiver Bronchitis (COPD), ihren jeweils hinsichtlich des Alters, des Geschlechts und des Rauchverhaltens gematchten Kontrollen und Populations-Kontrollen MMP-1-(1G)1607(2G), MMP-9-C-1562-T und ß-Defensin-1-G-1654-A untersucht. Die COPD Patienten wurden in Untergruppen nach klinischen Schweregraden (I°-III°) unterteilt. Die Analyse wurde mittels RFLP basierter converted PCR durchgeführt. Für die statistische Analyse wurde der Cochran-Armitage Trend Test mit folgender logistischer Regression verwendet.

Für MMP-1 und ß-Defensin-1fanden sich in den Gruppenvergleichen keine Unterschiede. Für MMP-9-C-1562-T fand sich im Vergleich der COPD I°+II°-Gruppe (94 Patienten Match-Paare) mit ihren Matches zwar kein Unterschied, jedoch für die COPD III°-Gruppe (24 Patienten-Match-Paare) ein statistisch signifikanter Unterschied: OR=4,27, 95%CI [0,96–18,94], ebenso, wie im Vergleich aller COPD-Fälle (I°-III°=133 Patienten) mit den Populationskontrollen (134 Personen): OR=1,42, 95%CI=(0,81–2,51).

Die Untersuchung weist auf einen möglichen Zusammenhang einer genetischen Variation des MMP-9 Gens (MMP-9–1562_C) mit dem Vorhandensein einer chronisch obstruktiven Bronchitis hin, nicht jedoch für die untersuchten MMP-1 oder ß-Defensin-1 Polymorphismen.