Pneumologie 2005; 59 - P66
DOI: 10.1055/s-2005-864466

Transbronchiale Biopsie im Vergleich zur Katheteraspiration bei peripheren Lungenrundherden

K Franke 1, G Nilius 1, KH Rühle 1
  • 1Klinik Ambrock, Klinik für Pneumologie

Einleitung: Die Abklärung peripherer Lungenrundherde erfolgt mittels diverser Verfahren. Zur Sicherung des Verdachts auf ein Bronchialkarzinom werden sowohl histologische als auch zytologische Untersuchungen durchgeführt.

Eine häufig angewandte Prozedur zur histologischen Materialgewinnung ist die transbronchiale Biopsie. Unter Durchleuchtungskontrolle in zwei Ebenen wird die Zange in nicht einsehbare Bereiche vorgeschoben und im Herd platziert.

Ein weniger verbreitetes Verfahren stellt die Katheteraspiration dar, die ebenfalls unter Durchleuchtung über das flexible Bronchoskop erfolgt. Durch mehrfaches Einführen der Katheterspitze in den Herd unter Sog kann zytologisches Material gewonnen werden. Eine positive Trefferquote kann in bis zu 80% erzielt werden (Worch et al. 1981).

Methode: In einer retrospektiven Studie wurde die Trefferquote beider Methoden verglichen. Wir werteten 29 aufeinanderfolgende Bronchoskopien mit sowohl erfolgter transbronchialer Biopsie als auch Katheteraspiration aus. Der radiologisch (konventionell oder CT) größte Durchmesser wurde bestimmt, außerdem wurden Patientenalter sowie Anzahl Katheteraspiration und Zangenbiopsie pro Sitzung festgehalten. Ausgeschlossen waren Tumorgrößen >75mm.

Ergebnisse: Das mittlere Alter betrug 68±10 Jahre, die Tumorgröße im Mittel 41,3±14,3mm. Pro Sitzung kam im Schnitt 2,6 (±1,2) mal der Katheter und 3,4 (±1,7) mal die Zange zum Einsatz. 13 mal wurde eine histologische, 20 mal eine zytologische Diagnose eines Malignoms gestellt (45% versus 69%). Beide Verfahren zusammen erbrachten 23 mal eine Diagnose (79%).

Schlussfolgerung: Bezüglich der Trefferquote ist die Katheteraspiration der Zangenbiopsie relevant überlegen. In der Kombination wird eine weitere Verbesserung erzielt. Da es sich insbesondere bei der Katheteraspiration um eine komplikationsarme Methode handelt, sollten beide Verfahren kombiniert angewendet werden.