Pneumologie 2005; 59 - P486
DOI: 10.1055/s-2005-864459

Gesteigerte körperliche Belastbarkeit bei Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe und COPD bei Behandlung mit nächtlicher Überdruckbeatmung

A Blau 1, K Bielicke 1, M Glos 1, B Diecker 1, C Witt 1, I Fietze 1
  • 1Charité – Universitätsmedizin BerlinMedizinische Klinik m. S. Kardiologie, Pulmologie, Angiologie Schlafmedizinisches Zentrum

Grundlagen: Es ist nicht geklärt, ob die Langzeitbehandlung einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA) mit nächtlicher Überdruckbeatmung (PPV) den Verlauf einer COPD beeinflusst. Ziel dieser prospektiven Studie war es, die körperliche Belastbarkeit und die Lungenfunktion bei OSA-Patienten mit einer stabilen COPD bei sechsmonatiger Anwendung einer nächtlichen PPV zu untersuchen.

Methoden: Zehn Patienten (Alter 62,5±6 Jahre, BMI 33,3±7,6kg/m2) mit mildem bis schwerem OSAS (RDI 36±28,1/h) und behandelter COPD (FEV1 81,3±16,3%) wurden eingeschlossen. Wir untersuchten die körperliche Leistungsfähigkeit (6-Minuten-Gehstrecke, 6MWD) und die Lungenfunktion (Bodyplethysmographie) vor Beginn der PPV-Therapie sowie im Therapieverlauf (1, 3 und 6 Monate). Die Medikation der COPD wurde während des Untersuchungszeitraums nicht verändert.

Ergebnisse: Alle 10 Patienten waren bei guter Langzeittherapie-Compliance hinsichtlich der OSA effektiv behandelt (RDI <5/h). Drei Patienten wurden mit CPAP (11,3±1,5 cmH2O) und 7 Patienten mit einer Bilevel-PPV (IPAP 12,5±1,7 cmH2O; EPAP 7,1±1,5 cmH2O) therapiert. Es kam zu einer Verbesserung der 6MWD mit einer Steigerung von 350±57 auf 422±80 Meter (p<0,01). Die Lungenfunktion blieb während des gesamten Therapieverlaufes unverändert.

Schlussfolgerung: Die Langzeitbehandlung mit PPV bessert die körperliche Belastbarkeit bei OSA-Patienten mit COPD. Dies ist möglicherweise das Ergebnis der durch die PPV reduzierten nächtlichen Atemarbeit.