Pneumologie 2005; 59 - V489
DOI: 10.1055/s-2005-864436

Eine Follow-up Untersuchung bei Patienten mit Asthma bronchiale

AR Wewel 1, K Richter 2, D Magnussen 2, J Bretthauer 2, F Kanniess 2, RA Jörres 3, D Kirsten 1, H Magnussen 1
  • 1Krankenhaus Großhansdorf
  • 2Pneumologisches Forschungsinstitut am Krankenhaus Großhansdorf
  • 3Ludwig-Maximilians-Universität, München

Asthma bronchiale ist eine chronisch obstruktive und entzündliche Atemwegserkrankung basierend auf bronchialer Hyperreagibilität (BHR). Alle Therapierichtlinien zur Behandlung des Asthma bronchiale empfehlen als Basistherapie den Einsatz inhalativer Kortikosteroide (ICS). In zahlreichen Studien wurde der Behandlungserfolg der ICS in Hinblick auf Symptomverbesserung, Schweregrad und Prognose der Asthmaerkrankung dokumentiert. Erfahrungen zeigen, dass die dauerhafte Anwendung und Akzeptanz der ICS seitens der Patienten (P) jedoch sehr variabel ist. Ziel dieser Untersuchung war daher, bei regulären, d.h. nicht unter Studienbedingungen sondern im Alltag mit der Asthmaerkrankung lebenden P den Krankheitsverlauf im Verhältnis zur Steroidtherapie zu prüfen. Eingeschlossen wurden Asthmatiker, die sich von 1986–1993 in der Ambulanz des Krankenhauses vorgestellt hatten, erstmalig ICS verordnet bekamen, eine BHR aufwiesen (PC20<8mg/ml), Alter ≤ 55, packyears <15 Jahre. Die entsprechende Nachverfolgung der Patienten mit erneuter klinischer und funktioneller Untersuchung wurde in den Jahren 2001–2003 durchgeführt. Von 790 ambulanten P erfüllten 357 die Einschlusskriterien, 169 nahmen an der Nachuntersuchung teil, 61 füllten ausschließlich einen Fragebogen zu ihrem Krankheitsverlauf aus. Dauerhafte/ bedarfsorientierte/ fehlende Einnahme von ICS wurde von 84/ 24/ 61 P berichtet, keine BHR bestand bei 46 P (PC20>8mg/ml), davon 38 mit FEV1>80Soll% u. niedrigeren NO-Werten als bei P mit noch bestehender BHR. Keine signifikanten Unterschiede stellten sich bezüglich Alter, Krankheitsbeginn, Asthmasymptomen u. Lungenfunktion dar. Ebenso stand der Gebrauch von ICS in keiner Korrelation zu Lungenfunktion u. Symptomen. Zusammenfassend konnte kein Zusammenhang zwischen Krankheit und Steroidtherapie aufgezeigt werden, wobei möglicherweise die große Variabilität des Patientenverhaltens unter realen Bedingungen im Vergleich zu kontrollierten Studien ursächlich zu sein scheint.