Pneumologie 2005; 59 - P406
DOI: 10.1055/s-2005-864405

Exazerbationsrate unter 6-monatiger Inhalationstherapie mit Emser Salz®-Lösung bei Patienten mit COPD

P Haidl 1, EM Karow 2, G Hommel 3, D Köhler 1
  • 1Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft, Zentrum für Pneumologie, Beatmungs- und Schlafmedizin, Schmallenberg
  • 2Fa. Siemens & Co., Bad Ems
  • 3Institut für medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI) der Gutenberg Universität, Mainz

Hintergrund: Im Akutversuch beschleunigt isoosmotisch Emser Salz®-Lösung (ES) die bronchiale Clearance und verringert damit die endobronchiale Verweildauer infektiöser Partikel. In einem prospektiven, kontrollierten, randomisierten Parallelgruppenvergleich wurde der Einfluss einer 6-montigen Inhalation mittels Düsenvernebler von ES bei Patienten mit COPD auf die Exazerbationsrate (EAR) untersucht.

Methode: 51 Pat. (63±8J.) mit COPD (FEV1 46±10%Soll, FEV1/FVC 55±11%Soll). 38 Pat. beendeten die Studie. Die Verum-Gruppe inhalierte 2 mal täglich je 5ml ES mit einem Düsenvernebler (PARI® LC Plus), die Kontrollgruppe (K) blieb ohne Zusatztherapie zur Inhalation von Betamimetika und/oder Steroiden. Orale Steroide, Theophyllin und mukoaktive Substanzen waren als Begleitmedikation ausgeschlossen. Primäres Zielkriterium: EAR und die Dauer bis zur 1. Exazerbation (EA). Erfassung durch Patiententagebuch und 4-wö. Kontrollvisiten. Sekundäre Zielkriterien: Dauer und Schwere der EA, Sputummenge und –qualität sowie die Lungenfunktion.

Ergebnisse:

*signifikant≤0,05

N

Pat. mit EA[n]

EAR[n]

Dauer bis 1. EA[Tage]

Dauer der EA[Tage]

ΔSputum[g]

ES

16

7

11

56±34

5,1±2

6,5

K

22

10

26

37±35

7,3±2

2,7

p

0,4

0,5

0,6

0,06

0,008*

Die bronchodilatatorische Begleitmedikation sank in der ES-Gruppe von 2,3 Hüben/Tag in den ersten 30 Studientagen auf 1,75 in den folgenden 150 Tagen bis Studienende (p<0,0001). Keine Änderung in der K-Gruppe (2,76 auf 2,68, n.s.).

Zusammenfassung: ES zeigte keinen Einfluss auf die primären Zielkriterien EAR und Dauer bis zur 1. EA. Dies ist mitbedingt durch die unerwartet geringe Anzahl an Exazerbationen im Studienzeitraum. Dennoch ergab sich eine signifikante Reduktion der Sputummenge in der ES-Gruppe als Indikator für eine Abnahme der endobronchialen Entzündung. Damit vereinbar ist auch die signifikante Senkung des Verbrauchs an Bronchodilatatoren im Studienverlauf.