Pneumologie 2005; 59 - P86
DOI: 10.1055/s-2005-864386

Pulmonale Infiltrate in einem Patienten mit vorausgegangener Lungentuberkulose

J Mayer 1, A Gröschel 1, M Stopp 1, GW Sybrecht 1
  • 1Innere Medizin V, Univ. des Saarlandes, Homburg/Saar

Wir berichten über einen 32-jährigen Patienten mit Erstdiagnose einer offenen Lungen- und Lymphknotentuberkulose (mediastinal) im Juli 2001, der trotz antituberkulöser 4-fach-Therapie 11/2001 ein Therapieversagen in Form einer Lymphknotentuberkulose rechts zervikal hatte. Es erfolgte eine erneute antituberkulöse 4-fach-Therapie über 6 Monate gefolgt von einer 2-monatigen antituberkulösen 3-fach-Therapie. 06/2002 erneutes Lymphknotenrezidiv rechts zervikal. Im Juli 2004 erstmalige Vorstellung mit persistierendem produktivem Husten seit ca. 3 Monaten mit einer belastungsabhängigen Dyspnoesymptomatik, Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust von 7kg in 3 Monaten sowie Nachtschweiß. Röntgenologisch zeigten sich neue infiltrative Veränderung beider Oberlappen mit einer Schrumpfungstendenz rechts. In den mikrobiologischen Befunden des Sputum und der Bronchialaspirate sowie der BAL konnte kein Nachweis von säurefesten Stäbchen geführt werden. Kulturell gelang die Anzüchtung von Mycobacterien nicht. Laborchemisch fiel eine Leukozytose von 14,7×109/l, CRP 92,7mg/l und eine BSG mit 65mm n.W. auf. In der Serumelektrophorese fand sich ein Zusatz-Peak im Übergang von β zu γ bei Dysproteinämie mit Hypalbuminämie von 41%. Eine erneute Bronchoskopie mit BAL und transbronchialer Biopsie war ohne richtungsweisenden Befund und ohne Anhalt für ein Tuberkulose-Rezidiv, bei leicht granulozytärer Alveolitis. Die schließlich durchgeführte offene Lungenbiopsie ergab die histologische Diagnose einer monoklonalen unreifen Plasmazellproliferation im Sinne eines unreifen Plasmazytoms vom Lambda-Leichtkettentyp, DD Immunozytom.