Pneumologie 2005; 59 - V405
DOI: 10.1055/s-2005-864365

Inhalatives Ilomedin zur Behandlung pulmonalarterieller Hypertonie bei einer Patientin mit fortgeschrittener COPD unter nichtinvasiver Beatmung

T Blankenburg 1, F Kalbitz 1, HJ Busse 1, W Schütte 1
  • 1Städtisches Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau Klinik für Innere Medizin II

Bei Patienten mit fortgeschrittener COPD ist die sekundäre pulmonalarterielle Hypertonie eine prognostisch ungünstige Komplikation. Die therapeutischen Optionen sind infolge des Risikos der Shuntperfusion und damit verbundener weiterer Verschlechterung der Blutgase, begrenzt. Die Therapie der pulmonalen Hypertonie reduziert sich in dieser Situation auf eine suffiziente Oxygenierung zur Hemmung der hypoxisch bedingten pulmonalen Vasokonstriktion. Bei unter suffizienter Oxygenierung persistierender pulmonalarterieller Hypertonie könnte durch den vasodilatativen Effekt von inhaliertem Ilomedin eine Vasodilatation in den gut ventilierten Lungenabschnitten den PA Druck senken, ohne arterielle Hypoxie zu erzeugen.

Berichtet wird über eine 45jährige Patientin mit schwergradiger COPD und Nichtinvasiver Heimbeatmungstherapie (NIB) wegen ventilatorischer Insuffizienz. Unter suffizienter Beatmungstherapie und ausgeglichenen Blutgasen persistierte eine schwergradige pulmonale Hypertonie (PAP 71mm Hg, PCWP 12mm Hg, CI 2,9). Aufgrund der Schwere des Krankheitsbildes entschlossen wir uns, zunächst unter invasivem Monitoring, zum Terapieversuch mit inhalativem Ilomedin (5µg) unter laufender Nichtinvasiver Beatmung. Darunter konnte die pulmonalarterielle Hypertonie deutlich gesenkt, und in der Folge sowohl die Beatmungszeit reduziert als auch die physische Leistungsfähigkeit verbessert werden: 6 Minuten Gehstrecke (mit NIB) vor Ilomedin: 45 m; unter 4×7,5µg Ilomedin 220m.

An diesem Beispiel konnte gezeigt werden, dass die inhalative Gabe von Ilomedin auch bei sekundärer pulmonaler Hypertonie infolge COPD in Einzelfällen erfolgreich angewandt werden kann.