Pneumologie 2005; 59 - V293
DOI: 10.1055/s-2005-864364

Erfassung Pulmonal Arterieller Hypertension mittels Magnetresonanztomographie bei Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung: Korrelation mit Lungenfunktionsdaten

S Ley 1, J Zaporozhan 1, R Eberhardt 2, M Eichinger 1, C Fink 1, M Puderbach 1, C Plathow 1, S Yubai 1, S Erdugan 1, FJF Herth 2, HU Kauczor 1
  • 1Radiologie (E010), Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg
  • 2Pneumologie, Thoraxklinik

Ziel: Patienten mit ausgeprägtem Emphysem bei schwerer COPD entwickeln im Laufe der Jahre häufig eine pulmonal arterielle Hypertension (PAH). Alternativ zur Echokardiographie und der invasiven Diagnostik mittels Rechtsherzkatheter erfolgte eine Erfassung der hämodynamischen Daten im kleinen Kreislauf mittels MRT im Vergleich zu gesunden Probanden. Es wurde zudem der Zusammenhang zwischen Erniedrigung der Blutflusswerte als Maß für die Erhöhung des Widerstandes und der Lungenfunktion (LFT) untersucht.

Material / Methoden: 17 Patienten (4W, 13M; 61 Jahre) mit schwerem Emphysem (mittlere FEV1/VC=35%) wurden mittels LFT charakterisiert (ITGV, FEV1, RV, VC). In einem 1,5T MRT wurden phasenkontrast Flussmessungen in der Aorta ascendens (Aa) und im Trunkus Pulmonalis (TP) durchgeführt. Überwiegend wurden LFT und MRT am gleichen Tag durchgeführt (±20 Tage). Zur Korrelation der MRT Flussmessungen wurden zusätzlich 15 gesunde Probanden (4W, 11M, 26 Jahre) untersucht. Folgende Parameter wurden erfasst: Spitzengeschwindigkeit [cm/s] (PV), Blutfluss/min, Geschwindigkeitsanstiegszeit (ACT), Differenz der Querschnittsfläche der Gefäße (Systole vs. Diastole), Systemisch-Pulmonaler Shunt (SPS).

Ergebnisse: Die Patienten hatten signifikant niedrigere hämodynamische Ergebnisse im TP als die Probanden für die PV (p=0,01, 67 vs. 80cm/s), Blutfluss/min (p=0,04, 4 vs. 5l), Differenz der Querschnittsfläche (p=0,004, 1,6 vs. 2,8cm2) und ACT (p=0,048, 142 vs. 215 ms). Der Quotient der Querschnittsflächen von Aa und TP war bei den Patienten signifikant höher (p=0,006; 1,3) als bei den Probanden (1,0). Es fand sich kein SPS. Eine Korrelationen zwischen den Parametern der LFT und den hämodynamischen Werten (r <0,4) ließ sich nicht nachweisen.

Zusammenfassung: Patienten mit Emphysem zeigten eine Reduktion der hämodynamischen Parameter im pulmonalarteriellen Kreislauf als Hinweis auf eine PAH. Es fand sich keine Korrelation zwischen der PAH und den Parametern der LFT.