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DOI: 10.1055/s-2005-864303
Effekte der systemischen Angiotensin-Blockade bei Patienten mit COPD. Eine randomisierte, placebokontrollierte doppeltblinde Studie
Fragestellung: Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) führt zu einer ausgeprägten neurohumoralen Aktivierung, die mit unerwünschten systemischen Effekten assoziiert ist. Angiotensin II Typ 1 Blocker haben einen günstigen Einfluss auf die Aktivierung des Renin-Angiotensin Systems und das sympathische Nervensystem.
Wir untersuchten daher die Effekte von Irbesartan, einem Angiotensin II Typ 1 Blocker in einer randomisierten, placebokontrollierten und doppeltblinden Studie bei 60 Pat. mit COPD (FEV1=32±9%) über die Dauer von 4 Monaten.
Ergebnisse: Der primäre Endpunkt maximaler inspiratorischer Atemmuskeldruck (pi max.) zeigte keine signifikante Änderung (p=0,2; ANOVA). Es kam jedoch zu einer signifikanten Minderung der totalen Lungenkapazität TLC: (Placebo vs. Verum: 122±26 vs. 114±19% der Norm; p<0,005 ANOVA), des Residualvolumens RV: (p=0,02) sowie von RV/TLC (p=0,08). Der systolische Blutdruck fiel (129±15 vs. 120±28mmHg; p<0,01). Der arterielle Sauerstoffpartialdruck, die Vitalkapazität, die Einsekundenkapazität und die maximale Sauerstoffaufnahme bei der Ergospirometrie blieben unverändert. Weiter wurden die erhöhten Hämatokrit-Werte reduziert (44±4 vs. 49±3% p<0,0001). Irbesartan war gut verträglich.
Schlussfolgerung: Eine systemische Angiotensin II Blockade hat ausgeprägte Effekte auf die Lungenfunktion und den Hämatokrit, die einer weiteren Charakterisierung bedürfen.