Die seit ca. 3 Jahren vorliegende praxistaugliche deutsche Version der Toronto-Alexithymie-Skala (TAS-26), eine unkompliziert anzuwendende Fragenliste, hat es möglich gemacht, das Merkmal Alexithymie in der klinischen Routine einer Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie einfach zu erfassen. Damit besteht die Möglichkeit, neben den subjektiven klinischen Eindruck und das Explorationsergebnis die teilweise Objektivierung durch den psychologischen Test zu stellen. Seit 3.5.02 wurde dieser Fragebogen allen Patienten der Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik der Kliniken Erlabrunn gGmbH bei Aufnahme und bei Entlassung vorgelegt. So stehen bis Ende 2004 ca. 800 komplette Datensätze prä-post zur Auswertung zur Verfügung.
Geprüft wird die Häufigkeit des Auftretens des Merkmals Alexithymie in der Gruppe aller Patientinnen und Patienten, jeweils bei Frauen und Männern, in Altersgruppen und bei Hauptdiagnosegruppen.
Da in der Klinik differenzialindikatorisch nach Diagnostik und Probetherapie verschiedene psychotherapeutische Vorgehensweisen jeweils mit differenter methodischer Umsetzung zur Anwendung kommen, kann überprüft werden, ob es Unterschiede in Häufigkeit, Stärke und Veränderung des Merkmals Alexithymie bei den verschiedenen Therapiekonzepten gibt. Das bezieht sich auf Einzelpsychotherapie in methodischer Differenziertheit, Intendierte Dynamische Gruppenpsychotherapie nach HÖCK in geschlossener Gruppe, tiefenpsychologisch fundierte Gruppenpsychotherapie mit symptomzentriertem Ansatz in geschlossener Gruppe für Patienten mit organbezogenem Krankheitserleben ohne Psychogeneseeinsicht. Neben dem Alexithymie–Gesamtwert wird der Faktor I der TAS-26 – Schwierigkeiten bei der Identifikation von Gefühlen – besonders berücksichtigt.
Key words
Alexithymie - Differentialindikation und-therapie - Psychotherapie - TAS 26