Psychother Psychosom Med Psychol 2005; 55 - P_046
DOI: 10.1055/s-2005-863482

Methodische Schwierigkeiten bei der Auswertung des Intrex-Fragebogens (SASB) und Vorschläge zur Behebung

A Gumz 1, B Bergmann 1, T Villmann 1
  • 1Universität Leipzig, Klinik für Psychotherapie und Psychosomatische Medizin, Leipzig

Der Intrex-Fragebogen mit den orthogonalen bipolaren Dimensionen für Dominanz/Kontrolle und Affiliation wird im Rahmen des SASB-Modells zur Charakterisierung von Beziehungsmustern eingesetzt. Es werden 3 Fokusebenen unterschieden (transitiv, intransitiv, introjekt). In der Intrex-Kurzform bildenen 8 Items das empirische Muster (Patternkurve) eines Probanden, das seine Beziehungskonstellationen abbildet. Dieses wird mit 21 theoretischen Mustern verglichen. Dazu wird eine Pearson-Korrelation zwischen jedem theoretischen Muster und dem empirischen Muster berechnet und die betragshöchste Korrelation kennzeichnet das am besten passende theoretische Muster. Die Korrelation ist aber für konstante Clusterwerte im empirischen Muster mathematisch nicht definiert, da die Varianz verschwindet. Daher sind diese Fälle nicht auswertbar. Wir schlagen deshalb hierfür die Verwendung einer stochastischen Variante der Pearson-Korrelation vor. Allerdings ist das Korrelationsmaß kein Ähnlichkeitsmaß im mathematischen Sinn und kann deshalb zu Fehlinterpretationen führen. Weiterhin ist die Pearsonkorrelation kein mathematisch gültiges Entscheidungskriterium für tatsächliche Ähnlichkeit. Deshalb diskutieren wir alternativ die Verwendung der shift-invarianten ∞-Norm als korrektes mathematisches Distanzmaß. Die Verwendung eines Fuzzy-Threshold-Maßes bezüglich dieser Norm erlaubt eine klare Entscheidung über tatsächliche Ähnlichkeiten zwischen empirischen und theoretischen Patternkurven. Wir stellen in unserem Beitrag die vorläufigen Ergebnisse für eine erste Stichprobe vor.