RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-2005-863420
Entwicklung eines neuen Messinstruments zur Prognose psychischer Verarbeitungsmuster der Transplantation von Herz oder Leber
Einleitung: Eine zufrieden stellende Lebensqualität nach der Transplantation eines soliden Organs hängt entscheidend von den psychischen Ressourcen des Patienten ab. Lassen sich aber Lebenszufriedenheit bzw. adäquate Verarbeitungsmechanismen nach dem Eingriff prognostizieren?
Methode: In einer Pilotstudie fragten wir 18 Patienten mittels qualitativer Interviews, wie sie die Transplantation eines soliden Organs im ersten Jahr nach dem Eingriff verarbeitet hatten. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse konstruierten wir einen Fragebogen, den wir in einer nachfolgenden Querschnittsstudie Patienten vorlegten, die sich vor 36 Monaten einer Herz- oder Lebertransplantation unterzogen hatten.
Ergebnisse: Wir identifizierten 5 idealtypische Verarbeitungsmuster: „Der Erfolgreiche“, „Der Dankbare“, Der Hilfsbedürftige“, „Der Gefährdete“ und „Der Besondere“. In der Folgestudie antworteten 37 von 52 Patienten auf unseren Aufruf (10 F., 27 M., Alter MD: 62J., Spannweite: 46–75J.). Die aktuelle Lebensqualität wurde als befriedigend eingestuft (Schulnoten, MD). Bei 73% (n=27) aller Patienten war nach dem Eingriff ein wiederholter stationärer Aufenthalt notwendig. 86,5% der Befragten würden die Tx jederzeit wiederholen. Unser Fragebogen wurde mit einer Rücklaufquote von nahezu 100% sehr gut angenommen.
Zusammenfassung: Sollten sich die Verarbeitungstypen faktorenanalytisch bestätigen lassen, ist als nächster Schritt die Konstruktion eines Tests zur Erfassung dieser Muster geplant, mit dem man frühzeitig Risikopatienten erkennen und entsprechende therapeutische Präventions- und Interventionsstrategien anwenden kann. Derzeit bemühen wir uns um entsprechende Kooperationspartner und laden zur Mitarbeit bei unserem Projekt ein.