Dtsch Med Wochenschr 2005; 130(7): 351-352
DOI: 10.1055/s-2005-863056
Ethik in der Medizin

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Alter als Verteilungskriterium in der Gesundheitsversorgung? - Contra

Should health care be rationed by age? - ContraG. Marckmann1
  • 1Institut für Ethik und Geschichte der Medizin an der Universität Tübingen
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Publication Date:
11 February 2005 (online)

Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) in Deutschland steht ohne Zweifel - hier ist Friedrich Breyer uneingeschränkt zuzustimmen - vor einer großen finanziellen Belastungsprobe. Aufgrund sinkender Geburtenzahlen und einer steigenden Lebenserwartung wächst nicht nur die absolute Zahl, sondern auch der relative Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung. Da ältere Menschen im Vergleich zu jüngeren durchschnittlich mehr Leistungen in Anspruch nehmen, stellt sich die Frage, ob es nicht ökonomisch sinnvoll und ethisch geboten sein könnte, dem zunehmenden Kostendruck in der GKV mit altersabhängigen Leistungsbeschränkungen (sog. „Altersrationierung”) zu begegnen.

Literatur

  • 1 Daniels N. Das Argument der Altersrationierung im Ansatz der klugen Lebensplanung. Stuttgart: Schattauer In: Marckmann G (Hg.) Gesundheitsversorgung im Alter. Zwischen ethischer Verpflichtung und ökonomischem Zwang 2003: 151-169
  • 2 Harris J. Der Wert des Lebens. Eine Einführung in die medizinische Ethik. Berlin: Akademie Verlag 1995
  • 3 Levinsky N G, Yu W, Ash A, Moskowitz M, Gazelle G, Saynina O. et al . Influence of age on Medicare expenditures and medical care in the last year of life.  Jama. 2001;  286 1349-1355
  • 4 Lubitz J, Beebe J, Baker C. Longevity and Medicare expenditures.  N Engl J Med. 1995;  332 999-1003
  • 5 Schneiderman L J, Gilmer T, Teetzel H D, Dugan D O, Blustein J, Cranford R. et al . Effect of ethics consultations on nonbeneficial life-sustaining treatments in the intensive care setting: a randomized controlled trial.  Jama. 2003;  290 1166-1172
  • 6 Zweifel P, Felder S, Meier M. Aging of Population and Health Care Expenditure: A Red Herring?.  Health Economics. 1999;  8 485-496

Priv.-Doz. Dr. Georg Marckmann, MPH 

Institut für Ethik und Geschichte der Medizin

Schleichstraße 8

72076 Tübingen