Die Rolle der Wissenschaft in der Geburtshilfe und Frauenheilkunde

Im Bereich der Geburtshilfe und Frauenheilkunde bieten sich der Wissenschaft heute ungeahnte Möglichkeiten. Gleichzeitig sind allerdings auch einige Hindernisse zu bewältigen. Als akademischer Gynäkologe/Geburtshelfer und Direktor der gynäkologischen Fakultät an der Washington University in St. Louis, Missouri (USA), werde ich diese Perspektiven und Beobachtungen aufzeigen. Vielen Maßstäben zufolge gehört dieses medizinische Zentrum zu den wichtigsten und einflussreichsten in den USA. Meine gesamte medizinische Laufbahn habe ich an akademischen Einrichtungen gearbeitet. Gleichzeitig bin ich ein klinisch arbeitender Arzt, der in der Geburtshilfe tätig ist und gynäkologische Operationen durchführt. Meine Erfahrungen erstrecken sich sowohl auf grundlagenorientierte als auch auf klinische Forschung. Zudem bilde ich Studenten, Assistenzärzte und Weiterbildungsärzte mit Schwerpunkten aus.

Die neuesten wissenschaftlichen Fortschritte haben uns ungeahnte Möglichkeiten bereitet, um unsere Medizin zur Verbesserung der Gesundheit von Frauen einzusetzen. Allerdings bestehen echte Hindernisse, diese Fortschritte umzusetzen. Die Reproduktionsmedizin stand bisher nicht gerade an erster Stelle des wissenschaftlichen Fortschritts. Ärzte einer universitären Einrichtung haben die Pflicht, diese Hindernisse zu beseitigen, damit die Möglichkeiten realisiert werden können. Außerdem haben diese Ärzte die Verpflichtung, neue diagnostische und therapeutische Techniken zu bewerten, um sicherzustellen, dass sie sowohl den Patientinnen dienen als auch kostengünstig sind.