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DOI: 10.1055/s-2004-862442
Die Refixierung des Discus ulnocarpalis bei Läsionen vom Typ 1 B nach Palmer
Ulnokarpale Handgelenkschmerzen oder Instabilitäten des distalen Radioulnargelenks nach Sturz auf das extendierte Handgelenk, nach Verdrehtrauma oder als Folge einer distalen Radiusfraktur haben häufig ihre Ursache in einer Verletzung des Discus ulnocarpalis.
Während Risse im zentralen avaskulären Bereich debridiert werden, können ulnare Abrisse im gut vaskularisierten Areal arthroskopisch refixiert werden.
Fragestellung:
In einer retrospektiven Studie wurde untersucht, ob die Ergebnisse nach arthroskopischer Refixierung des Discus ulnocarpalis, die technisch anspruchsvoll ist, eine 6-wöchige Oberarmgips-Immobilisierung und eine längere manualtherapeutische Nachbehandlungsphase erfordert, den Aufwand rechtfertigen.
Methode:
Im Zeitraum vom 1.1.2002 bis 31.12.2003 wurde bei insgesamt 364 Arthroskopien des Handgelenks in 30 Fällen eine ulnare Refixierung des Discus ulnocarpalis in der Outside-Inside-Technik über den Boden des 6. Strecksehnenfaches durchgeführt. Das Durchschnittsalter des Patientenkollektivs betrug 36 Jahre. 28 Patienten konnten nachuntersucht werden. Der Nachuntersuchungszeitraum lag bei durchschnittlich18 Monaten. Ausschlusskriterien für eine arthroskopische Refixation des Discus ulnocarpalis waren ein bestehendes Ulnar Impaction-Syndrom sowie eine schwere Instabilität des distalen Radioulnargelenkes.
Ergebnisse:
Nach dem Cooney-Schema, modifiziert nach Krimmer, sehr gut 12 Patienten, gut 10, mäßig 4 und 2 schlecht.
Die grobe Kraft im Seitenvergleich lag bei etwa 80%, das Bewegungsausmaß bei etwa 90% im Vergleich zur Gegenseite. Alle Patienten konnten ihre Arbeit wieder aufnehmen, vier Patienten hatten Probleme bei sportlicher Belastung (Tennis oder Golf).
Komplikationen: Einmal Irritation Ramus dorsalis des N. ulnaris.
Schlussfolgerung:
Die Ergebnisse der Studie belegen, dass der Aufwand einer Refixierung des Discus ulnocarpalis gerechtfertig ist.
Problematisch ist nach wie vor die MRT in der Diagnostik der Diskusläsionen, insbesondere bei der Differenzierung Diskuseinriss oder ulnarer Diskusabriss.
Da dies jedoch für den Patienten bezüglich des postoperativen Verlaufs und der zu erwartenden Arbeitsunfähigkeit einen erheblichen Unterschied bedeutet (kurze Ruhigstellung gegenüber 6 Wochen Oberarm-Schienenruhigstellung), ist die präoperative Planung nach wie vor problematisch. Bei Patienten mit einer deutlichen sportlichen Belastung (Tennis und Golf in unserem Kollektiv) wäre retrospektiv eine längere Sportpause anzuraten.