Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2004-862430
Das Ulna-Hammer-Syndrom – Ist eine Gefäßrekonstruktion der A. ulnaris erforderlich?
Das Ulna-Hammer-Syndrom entsteht durch Schlag oder Druck auf die A. ulnaris in der Guyonschen Loge mit Thrombose bzw. Verschluss der A. ulnaris. In den meisten Fällen verläuft dies, von einem lokalen Druck in der Guyonschen Loge und eventuellen Dysästhesien im Ulnarisgebiet abgesehen, im Hinblick auf die Durchblutung asymptomatisch, da über die A. radialis und den Hohlhandbogen eine ausreichende Durchblutung der Finger gewährleistet ist.
Fragestellung:
Es stellt sich die Frage, ob in gesonderten Fällen nicht doch eine Rekonstruktion der A. ulnaris, sei es durch Thrombektomie, Naht oder gar Veneninterponat, erforderlich ist, um eine ausreichende Durchblutung der Finger zu gewährleisten.
Wir berichten über 3 Fälle, bei denen eine unzureichende Blutversorgung, insbesondere der ulnaren Finger bei Belastung oder bei Kälteexposition, im Vordergrund stand. Der Allentest war in allen Fällen positiv. Die angiographische Untersuchung führte in zwei Fällen zu Fehlinterpretationen, da hier ein Verschluss des Hohlhandbogens wie auch der Fingerarterien beschrieben wurde, was sich intraoperativ nicht erhärten ließ. In allen Fällen endete der thrombotische Verschluss der A. ulnaris am Ausgang der Arterie aus der Guyonschen Loge vor dem Abgang des ersten Arterienastes. In einem Fall fand sich nur ein regional begrenzter Verschluss, so dass nach Resektion des verschlossenen Arterienabschnittes eine direkte Naht möglich war, in zwei Fällen fand sich ein langstreckiger Verschluss bis in den distalen Unterarm hinein, so dass hier ein Veneninterponat von 6, in einem Fall von 8cm Länge erforderlich war.
Ergebnis:
Postoperativ zeigte sich eine gute Durchblutung der Finger mit Beseitigung der durch die Mangeldurchblutung bedingten Symptome. Die Durchgängigkeit der A. ulnaris konnte angiographisch wie auch dopplersonographisch mit dem Allentest nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung:
Eine Rekonstruktion der A. ulnaris in der Guyonschen Loge bei Ulna-Hammer-Syndrom ist dann sinnvoll, wenn eine Minderdurchblutung der ulnaren Finger mit entsprechenden Beschwerden besteht.
Die Angiographie ist nicht in allen Fällen aussagekräftig und führt gelegentlich über Fehlinterpretation eines weiter peripher gelegenen Gefäßverschlusses.