Handchir Mikrochir Plast Chir 2004; 36 - Vortrag_13
DOI: 10.1055/s-2004-862410

Erste Ergebnisse von 38 Fällen mit multidirektional winkelstabiler Verplattung

M Strassmair 1, K Wilhelm 1
  • 1Starnberg

Einleitung:

Die palmare winkelstabile Verplattung der distalen Radiusfraktur scheint derzeit bei den meisten Frakturen die sicherste Art der Versorgung zu sein. Eine multidirektionale Platzierung der Schrauben kann weitere Freiheiten für den Chirurgen bringen.

Fragestellung:

Zum einen stellt sich die Frage, ob eine multidirektionale Verblockung Nachteile bei der Stabilität der Schrauben bringt. Zum zweiten wird überprüft, inwieweit ein Abweichen der Schraubenposition vom rechten Winkel vom Operateur genutzt wird.

Methode:

Es handelt sich um eine retrospektive Betrachtung radiologischer Befunde. 38 Patienten wurden von zwei Operateuren mittels palmarer Verplattung versorgt. Es handelte sich vornehmlich um Frakturtypen der AO-Klassifikation A2, A3 sowie der Klasse C. Bei Beurteilung der Röntgenbilder wurde auf eine sekundäre Dislokation als Ausdruck einer Schraubenlockerung geachtet. Zusätzlich wurden die Winkel der eingebrachten Schrauben in a.p. und seitlicher Ebene dokumentiert.

Ergebnisse:

Bei 38 Patienten wurden insgesamt 141 Schrauben im distalen Bereich der Platte eingesetzt. Hierbei handelt es sich um 107 winkelstabile sowie 34 Zugschrauben. Gewertet wurde eine Abweichung aus der rechtwinkeligen Ebene von über 5 Grad. Im a.p.-Röntgenbild zeigte sich in 93 Fällen eine seitliche Abweichung, im seitlichen Röntgenbild in 103 Fällen eine Abweichung in der longitudinalen Ebene. Der mittlere Winkel für die a.p.-Ebene betrug 8 Grad, für die seitliche Ebene 14 Grad. In keinem Fall konnte eine sekundäre Dislokation als Ausdruck einer Lockerung der Verblockung bei einer frühen krankengymnastischen Beübung nach zwei Wochen gefunden werden.