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DOI: 10.1055/s-2004-862400
Offene Bandrekonstruktion mit Knochenankern oder perkutane Transfixation bei frischen SL-Bandverletzungen Stadium II und III
Fragestellung:
In den letzten Jahren wurde immer mehr eine offene Bandrekonstruktion bei frischen SL-Bandverletzungen gefordert. Wir präsentieren unsere Ergebnisse der offenen Bandrekonstruktion mit Knochenankern aus den letzten Jahren und vergleichen sie mit der früher üblichen perkutanen Transfixation, deren Ergebnisse in der Literatur beschrieben sind.
Methode:
Frische SL-Bandläsionen werden in der Regel bei Radiusfrakturen entdeckt und somit einer operativen Therapie zugeleitet. Nach plattenosteosynthetischer Versorgung der Radiusfraktur wird von einem dorsalen Zugang aus das Gelenk eröffnet. Die SL-Bandruptur wird dargestellt. Die meist am Skaphoid abgerissenen Bandreste werden über 1–3 Knochenanker am Skaphoid refixiert. Zusätzlich wird eine K-Drahttransfixation zwischen Skaphoid und Lunatum und zwischen Skaphoid und Kapitatum durchgeführt. Eine Ruhigstellung im Unterarmcastverband über 8 Wochen schließt sich an. Auf diese Weise wurden 12 Patienten in den Jahren 2001–2003 behandelt.
Ergebnisse:
Bei den 12 Patienten handelte es sich um 5 statische (Gruppe A) und 7 dynamische (Gruppe B) Instabilitäten. Bei der Nachuntersuchung nach 12 Monaten zeigten sich bei der Gruppe A noch eine statische und zwei dynamische Instabilitäten. Bei der Gruppe B zeigten sich noch zwei dynamische und keine statische Instabilitäten. Im Vergleich mit den Ergebnissen der perkutanen Transfixation (Handchir Mikrochir Plast Chir 2000; 32: 333–338) kann eindeutig von einem besseren Ergebnis gesprochen werden.
Schlussfolgerung:
Die offene Bandrekonstruktion der SL-Instabilitäten Stadium II und III ist einem minimalinvasiven Vorgehen überlegen und sollte bei der Primärversorgung obengenannter Verletzungen nicht unterlassen werden.