Klin Monbl Augenheilkd 2004; 221 - 12_D
DOI: 10.1055/s-2004-837133

Akanthamöbenkeratitis. Diagnose, Verlauf und Therapie einer visusbedrohenden Erkrankung

P Kruse 1, PC Ruokonen 1, V Kakkassery 1, U Pleyer 1, C Hartmann 1
  • 1Charité, Campus Virchow-Klinikum, Berlin

Hintergrund: In den letzten 2 Jahrzehnten hat die Inzidenz der Akanthamöbenkeratitis deutlich zugenommen, was auch auf den vermehrten Gebrauch von Kontaktlinsen zurückzuführen ist. Die Diagnose wird zu oft erst im Spätstadium gestellt, obwohl es richtungsweisende Symptome gegeben hätte.

Methoden: Anhand von ausgewählten Fallbeispielen aus unserer Klinik werden Probleme bei der Diagnosestellung, der klinische Verlauf und mögliche neue Therapieoptionen unter Berücksichtigung der aktuellen Literatur erörtert.

Ergebnisse: Insgesamt 8 Patienten wurden in unserer Klinik aufgrund einer kontaktlinseninduzierten Akanthamöbenkeratitis behandelt, von denen 6 unter lokaler Antibiose einen frustranen Verlauf zeigten. Unter lokaler Therapie mit Brolene und Chlorhexidine konnte in allen Fällen eine Remission des klinischen Befundes erzielt werden, die jedoch in einigen Fällen nicht ohne Residuen einherging.

Schlussfolgerung: Die rechtzeitige Diagnose und Einleitung der adäquaten Therapie der Akanthamöbenkeratitis verbessern deutlich die Prognose dieser Erkrankung. Hierbei hat sich die topische Therapie mit Brolene und Chlorhexidine als besonders wirksam erwiesen.