Klin Monbl Augenheilkd 2004; 221 - 14_R
DOI: 10.1055/s-2004-837007

Leukokorie im Kindesalter

P Meier 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde der Universität Leipzig AöR

Eine Vielzahl von Erkrankungen kann im Kindesalter eine Leukokorie verursachen. Differenzialdiagnostisch muss in erster Linie ein Retinoblastom, ein persistierender hyperplastischer primärer Vitreus, die kongenitale Katarakt und ein Morbus Coats ausgeschlossen werden. Weiterhin kann eine Leukokorie durch eine retrolentale Fibroplasie im Rahmen einer Retinopathia praematurorum, durch entzündliche Veränderungen, eine Netzhautablösung und Anomalien verursacht werden. Oftmals wird die Diagnose erst in einem fortgeschrittenem Stadium der Erkrankung gestellt, ein häufiges klinisches Zeichen ist ein sekundärer Strabismus.

Eine neuentdeckte Leukokorie gilt im Kleinkindesalter bis zum sicheren Ausschluss eines Retinoblastoms als Notfall. Zur Sicherung einer exakten Diagnose ist oftmals eine Narkoseuntersuchung erforderlich. Gemäß Krankheitsbild muss dann unverzüglich eine gezielte Therapie und ggf. eine intensive orthoptische Behandlung erfolgen.