Klin Monbl Augenheilkd 2004; 221 - 9_R
DOI: 10.1055/s-2004-837002

Der korneale Notfall – Oberflächenprobleme

FE Kruse 1
  • 1Augenklinik mit Poliklinik, Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen

In den letzten Jahren hat sich das Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten für korneale Notfälle deutlich erweitert. Verätzungen und Verbrennungen können in der Akutphase nach sorgfältiger Spülung mit einer Amnionmembrantransplantation versorgt werden. Diese Methode eignet sich auch zur Behandlung von akuten schweren Oberflächenentzündungen beispielsweise im Kontext eines Stevens-Johnson-Syndrom oder einer nekrotisierenden stromalen Keratitis. Perforierte Hornhautulzera können gut mit einer lammellär-perforierenden Keratoplastik versorgt werden. Bei perforierten Randluzera bevorzugen wir eine Technik, die den patienteneigenen Limbus schont, um spätere immunologische Reaktionen zu minimieren. Einschmelzungen bis zum Limbus erfordern eine Korneoskleroplastik.

Zur Prophylaxe einer Perforation bei Hornhautulkus ist eine intensivierte Therapie der Grunderkrankung sowie Benetzung notwendig. Hier hat die Einführung der Eigenserumtherapie Fortschritte erbracht, die hinsichtlich ihrer praktischen Durchführung besprochen wird. Die Amniontransplantation kann bei therapieresistenten Ulzera zur Restitution führen.